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ICF (Internat. Klassifikation der Funktionsfähigkeit) im sonderpädagogischen Kontext
Ausgangslage und Ziele
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre nahm die Bildungsdirektion des Kantons Zürich die Planung einer umfassenden Neuregelung der Volksschulgesetzgebung an die Hand. Bezüglich des sonderpädagogischen Bereichs zeigte sich insbesondere Entwicklungsbedarf bei der diagnostischen Beurteilung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen.
Die Bildungsdirektion des Kantons Zürich schrieb einen entsprechenden Entwicklungsauftrag aus. Mit der Ausführung betraut wurden, im Sinne eines Kooperationsprojekts, die Pädagogische Hochschule Zürich (vertreten durch Prof. Dr. Judith Hollenweger) und die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (vertreten durch Prof. Dr. Peter Lienhard). Mit dem Auftrag soll das Ziel erreicht werden, ein praxisorientiertes Diagnose-Verfahren für die Zuweisung zu sonderpädagogischen Massnahmen an Zürcher Volksschulen vorzulegen.
Methodisches Vorgehen
Das erarbeitete Verfahren orientiert sich an den Lebensbereichen der ICF («Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit» der WHO) und stellt zwei Ablaufvarianten für interdisziplinäre Standortgespräche zur Verfügung. Im Laufe der Projektzeit wurde das Verfahren an über 20 Schulen erprobt und laufend optimiert.
Ergebnisse
Das Verfahren ist sowohl in einer rund 60-seitige Handreichung als auch in einer 2-seitigen Kurzinformation beschrieben. Als Instrumente stehen Vorbereitungsformulare und Protokollformulare zur Verfügung (Kindergarten/Grundstufe/Primar- und Sekundarstufe I). Damit möglichst alle Eltern aktiv eingebunden werden können, liegen die Vorbereitungsformulare sowie die Kurzinformation in insgesamt zehn Sprachen vor.
Der Bildungsrat des Kantons Zürich hat beschlossen, das Verfahren für verbindlich zu erklären und an den Regelschulen ab Schuljahr 2008/09 gestaffelt einzuführen.
Publikationen
- Bildungsdirektion des Kantons Zürich (Autorenteam: Hollenweger, Judith; Lienhard, Peter) (2007). Schulische Standortgespräche. Ein Verfahren zur Förderplanung und Zuweisung von sonderpädagogischen Massnahmen. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich, 2., korrigierte Ausgabe; Broschüre mit Daten-CD;
zu beziehen für Fr. 25.— über http://www.lehrmittelverlag.com
Fakten
- Laufzeit
- 08/2002-07/2007
- Nr.
- 5_3
Projektleitung
Luzia Annen, Dr.
Projektteam
Judith Hollenweger, Prof. Dr.