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Schwierige Fälle gemeinsam lösen
Kinder mit schweren Verhaltensproblemen brauchen tragfähige Beziehungen mit ihren Lehrpersonen und der Familie. Die Tagung «Schwieriger Fall – gemeinsam gelingt's» vom 23. März 2019 zeigte verschiedene Ansätze auf, wie das gelingt.
«Kinder und Jugendliche mit Verhaltensproblemen müssen häufig einen doppelten Rucksack tragen: Schule und Eltern», sagt der Psychiater und Psychotherapeut Prof. Eia Asen aus London. Dabei wären gerade sie auf tragfähige Beziehungen angewiesen. Es gibt jedoch keine einfachen Patentrezepte für den Umgang mit schwierigen Fällen. Ein Ansatz, der sich bewährt hat, ist das Familienklassenzimmer. Sein Erfolgsgeheimnis ist die elterliche Präsenz, wie Eia Asen im folgenden Kurz-Interview ausführt. Wer sich das ganze Gespräch ansehen möchte, findet dieses am Schluss dieser Reportage.
Kinder und ihre Eltern drücken also gemeinsam die Schulbank. In London hat das gemäss Eia Asen positive Effekte – aber funktioniert es auch in der Schweiz? In der Tagessonderschule, Schule in Kleingruppen Wallisellen, macht man mit dem Familienklassenzimmer schon seit einiger Zeit gute Erfahrungen, wie das folgende Interview mit dem Schulleiter Peter Vogt und dem Psychologen lic. phil. Jens Frost zeigt.
Während beim Familienklassenzimmer die Eltern oder andere enge Bezugspersonen involviert sind, ist die Banking Time auf das Kind und ihre Lehrperson ausgerichtet. Gemäss diesem Ansatz verbringen die beiden rund dreimal pro Woche eine Sequenz von etwa 15 Minuten miteinander. Dabei entscheidet allein das Kind, was es machen möchte. Schwierig für die Lehrperson: Sie darf nichts bewerten. Was die Grundidee dahinter ist, führen die beiden HfH-Dozenten Dr. phil. Lars Mohr und Dr. phil. Alex Neuhauser im folgenden Interview aus.
Die Herausforderung für die Lehrperson besteht darin, sich auf den Rollenwechsel einzulassen und so zu positiven gemeinsamen Beziehungserfahrungen beizutragen. Was also braucht es konkret, damit die Banking Time funktioniert? Die Heilpädagogin Vicky Pierini von der Heilpädagogischen Schule Waidhöchi berichtet von ihren Erfahrungen mit dieser Methode.
Die Tagung «Schwieriger Fall - gemeinsam gelingt's» in Verantwortlichkeit des Institutes für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung fand am 23. März 2019 an der HfH in Zürich statt. Rund 220 Teilnehmer und Teilnehmerinnen informierten sich darüber, welche Modelle und Handlungsansätze bei schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Kontext wirken.
Autoren: Dominik Gyseler, Dr. und Steff Aellig, Dr., Wissenschaftskommunikation HfH
Ganzes Interview mit Eia Asen
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