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Prävention von Sprachentwicklungs-verzögerungen in pädagogischen Institutionen
Ausgangslage und Ziele
Unter dem Titel „PSI – Prävention von Sprachentwicklungsverzögerungen in pädagogischen Institution" wird mit dem Projekt eine sinnvolle Verknüpfung von Frühdiagnose, Prävention / Gesundheitsförderung, Behandlung und Evaluation angestrebt.
Fragestellung
Ein erster Schritt lag in der klaren Definition von Risiko, Risikogruppe und Prävalenz. Dies war unter der Berücksichtigung der Dynamik und der Variabilität der (normalen) Entwicklung des Kindes zu bewerkstelligen. Die grosse Bandbreite der Einschätzung von z.B. Sprachauffälligkeiten bei Schuleintritt– es kursieren Zahlen von 5% bis 40% - verunsichern, zeigen jedoch auch die Schwierigkeiten der Prävalenzbestimmung. Ein zweiter Schritt befasste sich mit der Früherfassung des Sprachstandes. Im Artikel ‚Früherfassung als Arbeitsteilung' (logos 2009) wird die Zusammenarbeit in der Triage Eltern – pädagogische Fachperson – Logopädin betont und ein Überblick über Sprachstandserfassungsinstrumente gegeben. Ein dritter Schritt bestand in der Definition von Massnahmen, die unterschiedliche Settings berücksichtigen:
- Massnahmen für das pädagogisch-institutionelle Netzwerk, in dem sich Kind und Eltern bewegen.
- Massnahmen für das entwicklungsgefährdete Kind
- Massnahmen für die betroffene Familie
Methodisches Vorgehen
Das Forschungsprojekt "PSI – Prävention von Sprachentwicklungsverzögerungen in pädagogischen Institution" wollte einen Harmonisierungsprozess im Spannungsfeld von Bildung – Sprachbildung – Sprachförderung – Sprachtherapie unterstützen. Dabei spielte das Abstecken von Kompetenzgrenzen und Kompetenzübergaben im Sinne einer kooperativintegrativen Arbeit eine wichtige Rolle. Diverse Artikel erschienen zu diesen Themenkreis. Als Zusammenfassung ergaben sich folgende Schwerpunkte:
- Risikoeinschätzung (Indikationsklärung für eine Sprachstandserfassung),
- Sprachstandserfassung (Indikationsklärung für Förderung und/oder Beratung),
- Fördern und Beraten
Begleitend wurde eine interaktive Kontakt- und Informationsstelle für Prävention aufgebaut (vgl. die Homepage: www.sprachpraevention.ch)
Ergebnisse
Der State oft the Art zum Themenkreis Prävention von Spracherwerbsstörungen, mit besonderem Fokus auf Prävalenz (Datenübersicht) und institutionelle Verankerung präventiver Massnahmen konnte in der Deutschschweiz durch eine Befragung ermittelt werden.
Ein virtuelles Kompetenzzentrum konnte auf- und ausgebaut werden: Externer Link: www.logopaedieundpraevention-hfh.ch.
Praktische Tools zur Beobachtung der Sprache / Kommunikation für nicht-logopädische Fachpersonen wurden erstellt.
Der Redeflusskompass, eine Entscheidungshilfe für Kinderärzte in der Differenzierung von Entwicklungsunflüssigkeiten und beginnenden Stottern wurde entwickelt und wird in einem weiteren Forschungsprojekt von J. Kohler evaluiert. Des weiteren wurde der Spracherwerbskompass, eine Entscheidungshilfe für Fachpersonen im Frühbereich bezüglich Beratungs- und Abklärungsindikation bei Sprachentwicklungsverzögerungen entwickelt, wie auch, in Kooperation mit der PH TG, die Sprachlupe, ein Beobachtungsbogen für Kindergartenlehrpersonen. Ebenso wurde ein Lautspracherwerbskompass sowie ein Lesekompetenz-Kompass entwickelt.
Es wurden praktische Tools zur Beratung von Familien mit Migrationshintergrund erstellt, sowie Audiofiles „Was ist Logopädie" in 16 Sprachen und Audiofiles „Informationen über Zweitspracherwerb" in 16 Sprachen.
Es wurden praktische Tools zur Beratung von Familien bezüglich Sprachlernstrategien erstellt: Sprachförderfilm ‚Sprache kitzeln'.
Das Thema Prävention von Spracherwerbsstörungen wird weitergeführt als Buchprojekt mit Multimediadatenträger (Tools) im Ernst Reinhardt-Verlag München (Veröffentlichung Oktober 2011).
Publikationen
Veröffentlichungen 2006-2010 sind unter Externer Link: www.logopaedieundpraevention-hfh.ch einsehbar.
Fakten
- Laufzeit
- 08/2006-07/2010
- Nr.
- 4_3
Projektteam
Kooperationen
- LMU München, M. Grohnfeldt
- Logopädischer Dienst Mittelrheintal, Heerbrugg
- Interregionale Arbeitsgruppe Sprachprävention, M. Zunftmeister