Begabungs- und Begabtenförderung stärken

Im CAS-Lehrgang «Begabungs- und Begabtenförderung – integrativ» (BBFi) der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) werden Kompetenzen der Lehrpersonen gestärkt, damit Kinder ihre Potenziale besser entfalten können. Am Samstag, 24. Mai 2025 erhielten 44 Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate.

Lernende mit besonderen Begabungen können für Lehrpersonen eine grosse Herausforderung im Schulalltag sein. Das Weiterbildungsangebot unterstützt Schulen und Fachpersonen, um Unterforderung begabter Kinder und damit negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung zu vermeiden.

Begabungsförderung gelingt am besten, wenn sie als Teil eines Schulentwicklungsprozesses initiiert und begleitet wird. Darauf bereitet die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) mit dem Zertifikatslehrgang vor.

Gesetzlicher Auftrag

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist Inklusion in der Schweiz nicht mehr nur pädagogisches Ideal, sondern gesetzlicher Auftrag. Damit ist auch die Förderung besonderer Begabungen und Talente Teil des schulischen Grundauftrags – gleichberechtigt neben anderen Bedürfnissen. Der Zertifikatslehrgang «Begabungs- und Begabtenförderung – integrativ» (BBFi) unterstützt Fachpersonen, diese Anforderungen im Unterricht und auf der Ebene der Schulentwicklung konkret umzusetzen.

Begabungs- ist nicht gleich Begabtenförderung

Die Begabungs- und Begabtenförderung wird im CAS-Lehrgang integrativ verstanden: Der Fokus liegt zugleich auf der Begabungsförderung – es sollen die Stärken jedes einzelnen Kindes im Unterricht adressiert werden – und der Begabtenförderung, womit eine spezifische Gruppe gemeint ist (rund zwei Prozent Kinder, die eine Hochbegabung haben).

Der CAS BBFi vermittelt, wie Begabungsförderung im Klassenunterricht, im Team sowie im Schulkontext wirksam und nachhaltig gestaltet werden kann. Die Teilnehmenden setzen sich damit auseinander, individuelle Lernarrangements zu entwickeln, gezielte Fördermassnahmen zu planen und ihr Wissen im Schulteam weiterzugeben – eine wichtige Kompetenz in einem Schulsystem, das zunehmend auf Teamarbeit und multiprofessionelle Kooperation setzt.

«Damit ist der CAS BBFi keine rein akademische Weiterbildung, sondern ein hochrelevanter, praxisnaher Lehrgang für Fachpersonen, die in einer zunehmend heterogenen Schullandschaft professionell, wirkungsvoll und zukunftsgerichtet handeln wollen. Er bietet konkrete Werkzeuge, um Begabungsförderung integrativ zu denken und umzusetzen», sagt Dr. phil. Anuschka Meier, die Co- Leiterin des Zertifikatslehrgangs.

Studie zur Förderung bei Hochbegabung: mehr Know-how dringend benötigt

Eine 2024 abgeschlossene Studie der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) zur Förderung von Kindern mit einer hohen Begabung zeigt auf, welche Angebote an den Schulen bereits existieren, wie die Kinder in der deutschsprachigen Schweiz davon profitieren und wie Entscheidungsprozesse gestaltet werden. Gemäss der Studie werden in einem Drittel der Schulen Weiterbildungen zur Begabtenförderung besucht, in einem Drittel ist dies erst geplant oder im Gespräch, und für ein Drittel der Schulen ist dies überhaupt kein Thema. Zum Projekt

Für eine flächendeckende effektive Förderung braucht es in den nächsten Jahren vor allem noch mehr Know-how und eine grössere Akzeptanz der Förderung von Hochbegabungen in den Schulen. Dass die Nachfrage grundsätzlich da ist, zeigt sich am CAS Begabungs- und Begabtenförderung integrativ (BBFi): Der Zertifikatslehrgang ist auch in der dritten Durchführung wieder ausgebucht. Zum CAS BBFi

Kooperation mit der PHZH

Der CAS BBFi wird von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) (mit Simona Geissbühler als Co-Studiengangsleiterin) angeboten.

Kontakt

Die Co-Leiterin Dr. phil. Anuschka Meier steht bei weiteren Fragen gerne zur Verfügung. Die Anfragen richten Sie bitte an die Hochschulkommunikation via kommunikation [at] hfh.ch oder unter +41 44 317 12 21.