Optimierung der Mathematik-Kurztests 1-9 HfH (MKT)

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Eine Kernfrage der pädagogischen Diagnostik lautet: Wie und mit welchen Instrumenten können mathematische Leistungen gut erfasst werden? Das Angebot ist sehr breit (Niedermann, Schweizer, Steppacher, 2007; Werner, 2009). Es gibt qualitative Instrumente ohne Normierung, Instrumente mit veralteten Normen, Instrumente mit Normen nur für Deutschland, zeitintensive Instrumente, vom Mathematikunterricht losgelöste Instrumente und inhaltlich einseitig aufgebaute Instrumente. Oft fehlen Inhaltsanalysen zu den Testaufgaben.

Im ersten Teil des Projektes (2008-2010) wurden neun polyvalente und normierte Messinstrumente zur Optimierung der Förderplanungen hergestellt, normiert und inhaltlich differenziert. Die Betaversionen (erste Versionen einer Computersoftware) wurden an insgesamt 3600 Kindern erprobt. Die Evaluationen zeigten, dass acht von neun Tests sehr zuverlässig sind. Ebenso korrelieren acht von neun Tests signifikant mit den Beurteilungen der Lehrpersonen. Sieben von neun Tests klassifizieren die Leistungen der Kinder gut.

Projektleitung

Stefan Meyer Titel lic. phil.

Funktion

Emeritiert/Pensioniert

Fakten

  • Dauer
    08.2008
    12.2016
  • Neue Projektnummer
    5_27

Projektteam

  • Angela Wyder
  • Hansjörg Abegglen

Fragestellung

Das folgende Entwicklungsprojekt zielt in erster Linie auf eine Optimierung der MKT 1-9. Die angesprochenen Mängel sollen eliminiert werden. Weiter gilt es, die vorliegenden normierten «Betaversionen» durch Selektionen von Items und durch Abtausch von Aufgaben inhaltlich und vom Schwierigkeitsgrad her zu verbessern. Dadurch sollte eine bessere Annäherung an die Normalverteilung der Testwerte erreicht werden. Viele bestehende Tests differenzieren bei Kindern mit guten mathematischen Leistungen zu wenig. Die Reduktion der Zahl von Aufgaben soll die angestrebte durchschnittliche Lösungszeit bei allen Instrumenten auf zwanzig Minuten senken helfen.

Projektziel ist die Optimierung und die Validierung der Betaversionen der Mathematik-Kurztests für die Schulstufen 1-9, welche als Instrumente in Screeningverfahren Eingang finden können.

Ein Teilziel ist weiter, dass die durchschnittlichen Durchführungszeiten der Mathematik-Kurztests 1-9 HfH 20 Minuten betragen sollten. Der Screeningtest soll ein wirkungsvolles empirisches Instrument sein, welches im Sinn eines Siebverfahrens zur Erfassung des Lernstandes angewendet wird. Auf der andern Seite soll es möglichst zeitökonomisch und einfach zu handhaben sein.

Methodisches Vorgehen

In einer ersten Phase werden die bestehenden Versionen eingehend analysiert (Itemanalysen, Inhaltsanalysen) und selektioniert. In der zweiten Phase werden die überarbeiteten Testversionen hergestellt und mit repräsentativen Stichproben erprobt. In der dritten Phase werden die Tests evaluiert und für die Anwendung in den Berufsfeldern aufbereitet.

Die bestehenden Inhaltsanalysen sowie die didaktischen Portraits zu den Testaufgaben werden von Lehrpersonen und dem Projektteam fortlaufend differenziert. Die Aufgaben werden Schülerinnen und Schülern in flexiblen Interviews vorgelegt. Ein didaktischer Leitfaden beschreibt die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Kurztests. Ein Projektleitfaden regelt die Organisation und den Ablauf des Projekts.

Die Aufgaben müssen den Richtzielen der Trägerkantone der HfH und des Fürstentums Liechtenstein in folgenden Bereichen entsprechen: Geometrie, Kulturtechnik Rechnen (Zeichen, Symbole, Zahlen, Relationen, mathematische Operationen), Sachprobleme und Problemlösen.

Das Projekt ist theoretisch verankert in der Projektmethode, der klassischen Testtheorie, in den Grundsätzen der empirischen, pädagogischen Diagnostik sowie in der integrativen Mathematikdidaktik.

Ergebnisse

Die geplanten Publikationen werden verfeinerte Analysebögen sowie die üblichen Manuale für die Auswertung der Tests enthalten.