ProSign 2: Fördern der Qualität in der Gebärdensprachlehre in Europa

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Das Projekt ProSign 2 wird im Rahmenprogramm Languages at the Heart of Learning am Europäischen Fremdsprachenzentrum (EFSZ) in Graz/Österreich von 2016 bis 2019 durchgeführt. Es ist ein  Folgeprojekt des Projektes ProSign 1: Signed Languages for Professional Purposes.  

Aufbauend auf den Ergebnissen von ProSign 1 wird im Rahmen von ProSign 2 in einem ersten Schritt eine europaweite Umfrage durchgeführt, mit dem Ziel, einen Überblick über die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Gebärdensprachlehrpersonen zu erlangen. Das Projekt verfolgt folgende Ziele:

  • Erarbeiten eines kompetenzorientierten Referenzrahmens für Gebärdensprachlehrpersonen.
  • Zusammenstellen von Lehr- und Übungsmaterialien für das Niveau B2, basierend auf verschiedenen europäischen Gebärdensprachen.
  • Erarbeiten von Rahmenbedingungen eines Europäischen Sprachenportfolios (ESP), das den modalitätsspezifischen Aspekten von Gebärdensprachen gerecht wird.    

Die Zielgruppen dieses Projektes sind:

  • Dozierende, die in Aus- und Weiterbildungsgänge im tertiären Bereich zu Gebärdensprachlehrpersonen tätig sind
  • Personen, die sich zu Gebärdensprachlehrern und -lehrerinnen  ausbilden lassen und
  • Lernende einer Gebärdensprache

Projektleitung

Tobias Haug Titel Prof. Dr.

Funktion

Professor für Gebärdensprache und Partizipation bei Hörbehinderung / Leiter Bachelor Gebärdensprachdolmetschen

Fakten

  • Dauer
    01.2016
    12.2019
  • Neue Projektnummer
    4_19.1

Projektteam

  • Beppie van den Bogaerde
  • Christian Rathmann
  • Lorraine Leeson

Methodisches Vorgehen

Folgende methodisches Vorgehen wurde gewählt:

  • Durchführen einer Online-Umfrage (in Englisch und Internationalen Gebärden). Die Ergebnisse werden später auf der Projektseite zugänglich gemacht und als Artikel veröffentlicht.
  • Erstellen eines ersten Entwurfs eines kompetenzorientierten Referenzrahmens für Gebärdensprachlehrpersonen. Folgende Ressourcen und Quellen bilden die Grundlage:
  1. Vorhandene Informationen zu Ausbildungsgängen von Gebärdensprachlehrpersonen in Europa
  2. Referenzrahmen für Sprachlehrpersonen für gesprochenen Sprachen mit einer Schnittstelle zum EFSZ-Projekt Towards a CEFR for Language Teachers zum Tragen.
  3. Input von Experten und -innen.
  • Das Feedback aus einem Netzwerktreffen im Jahr 2017 und einem Workshop 2018 wird in eine in eine Überarbeitung einfliessen.
  • Sichten, Zusammenstellen und Bereitstellen von vorhandenen Lehr- und Übungsmaterialien auf dem Niveau B2 europäischer Gebärdensprache durch professionelle Netzwerke und Projektpartner.

Ergebnisse

Am Ende des Projektes wird eine Publikationswebsite erstellt, vergleichbar mit der Webseite des Projektes ProSign 1. Dort werden alle Ergebnisse in Form von englischen Texten und in Internationalen Gebärden verfügbar gemacht. Die Webseite wird folgende Produkte beinhalten: 

  • Ein Handbuch zur Verwendung der Lehr- und Übungsmaterialien.
  • Praktische Beispiele der Lehr- und Übungsmaterialien auf der Stufe B2.
  • Die Entwicklung eines Europäischen Sprachenportfolios (ESP) für Lernende einer Gebärdensprache.
  • Eine umfassende Analyse von und Prüfung der Machbarkeit für einen GER für Gebärdensprachlehrpersonen.  

Das Projekt wird zudem Beiträge leisten

  • Zur Verbesserung der Gebärdensprachlehre, sowohl auf seiten der Lehrpersonen als auch der Lernenden.
  • Zur zunehmenden Professionalisierung und Standardisierung von Ausbildungen für Gebärdensprachlehrpersonen.
  • Für ein grösseres Bewusstsein für dasLehren und Lernen von Gebärdensprachen im Rahmen der UN-BRK und dessen Beitrag zur Inklusion.
  • Für ein grösseres Bewusstsein für die sprachliche und kulturelle Diversität von Gebärdensprachen innerhalb von Europa. Für die Förderung der Anerkennung des Gebärdensprachlernens als einen Bestandteil von Fremdsprachen.

Informationen

Prof. Dr. Tobias Haug vertritt das Projekt ProSign 2 als assoziierter Partner in dem EFSZ-Projekt Towards a CEFR for Language Teachers