Die Timeout Schule Liechtenstein – eine Chance zur Neuorientierung

Die Timeout Schule im Fürstentum Liechtenstein nimmt Jugendliche auf, die sich vorübergehend in einer schwierigen schulischen Situation befinden. Was sind die Besonderheiten des Timeout-Angebots?

Sek-Schülerinnen oder -Schüler mit schulischen oder familiären Problemen können in Gamprin im Norden des Fürstentums Liechtenstein für einige Monate die Timeout Schule besuchen. Die Schule nimmt acht Jugendliche zwischen elf und 16 Jahren auf, die sich vorübergehend in einer schwierigen schulischen Situation befinden. Die Re-Integration steht dabei von Anfang an im Vordergrund, denn der Aufenthalt in der Schule ist begrenzt auf höchstens 27 Schulwochen. Das Angebot ist keine Strafe, sondern dient als eine mögliche Lösung, um die Jugendlichen zu entlasten.

Was sind die Besonderheiten der Timeout Schule? Das Video fokussiert zwei Schwerpunkte: die Multifamilienarbeit sowie den Unterricht und Sozialpädagogik. Ein interdisziplinäres Team bestehend aus Lehrpersonen, Sozialpädagog:innen und Psychotherapeut:innen unterstützt die Jugendlichen, für die ein individueller Stundenplan zusammengestellt wird. Im Rahmen der wöchentlichen Multifamilienarbeit wird auch das Umfeld miteinbezogen, namentlich die Eltern.

Die Fachpersonen der Stammklasse bzw. -schule sind ebenfalls in den pädagogischen Prozess eingebunden, um die Re-Integration vorbereiten zu können. Die Schüler:innen erhalten die Unterrichtsmaterialien und dürfen sogar die Prüfungen mitschreiben. Diana Malin, Schulische Heilpädagogin, hat schon einige Schüler:innen vor und nach der Timeout Schule begleitet. Sie beobachtet Folgendes: «Für die Schüler der Timeout Schule wird es plötzlich das grosse Ziel, wieder in ihre angestammte Schule zurückzukehren, obwohl sie vorher überhaupt nicht mehr zur Schule gehen wollten. Ich finde es immer wieder spannend, wie sie das hier an der Timeout Schule schaffen.»

Videoreihe. Alle 13 Trägerkantone und das Fürstentum Liechtenstein befinden sich auf dem Weg zu einer Schule für Alle. Die Videoreihe «Voneinander wissen, voneinander lernen» porträtiert aufschlussreiche Projekte und regt zur Diskussion an. Zur Übersicht