Bildungsplanung bei kognitiver Beeinträchtigung, Tagung
Kategorie Event
An der Tagung vom 3. Juni 2023 stehen Gelingensbedingungen und Praxisbeispiele für die Umsetzung einer befähigungsorientierten Förder- und Bildungsplanung im Zentrum.

Leitung und Kontakt

Eventmanagement
Überblick
Mit Einführung und Verabschiedung der «Anwendung des Lehrplans 21» wurden für die Bildung von Lernenden mit kognitiven und komplexen Beeinträchtigungen klare Vorgaben getroffen. Die Umsetzung bietet Chancen und Herausforderungen mit Fokus auf Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler.
Grundlage bildet eine Diagnostik mit Blick auf die Befähigung (wer), eine Förderplanung, welche auf Sinnstiftung und kompetenzorientierte Förderziele fokussiert (was, wozu), und eine didaktische Planung, welche sich mit Fragen der Kontextualisierung und methodischen Entscheidungen auseinandersetzt (wo und wie).
In drei Impulsreferaten werden Gelingensbedingungen zu den Themen der Befähigung, der Diagnostik und der Partizipation aufgezeigt. Anschliessend erhalten die Tagungsteilnehmer:innen in Workshops Einblicke in Praxisbeispiele und Umsetzungen. Ziel der Tagung ist es, den Teilnehmer:innen Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu ermöglichen und den professionellen Diskurs zur Umsetzung des Lehrplans 21 weiterzuführen.
Fakten
- Datum: 3. Juni 2023
- Ort: HfH und online
- Maximale Anzahl Teilnehmende vor Ort: 160
- Anmeldeschluss: 1. Mai 2023
- Kosten:
- vor Ort inkl. Verpflegung: CHF 250
- online: CHF 125 (reduziertes Programm, keine aktive Teilnahme möglich)
Diese Tagung ist ein Anlass des Instituts für Behinderung und Partizipation.
Zielgruppen
Die Tagung richtet sich an Schulische Heilpädagogen und Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Logopädinnen und Logopäden, Psychomotoriktherapeutinnen - und therapeuten, Schulleitungen und Schulbehörden.
Programm am 3. Juni 2023
Vor Ort an der HfH
- 8.30–9.00 Uhr, Empfang mit Kaffee und Gipfeli
- 9.00–9.10 Uhr, Begrüssung: Barbara Fäh, Prof. Dr., Rektorin HfH und Carlo Wolfisberg, Prof. Dr., Leiter Institut für Behinderung und Partizipation HfH
- 9.10–9.20 Uhr, Thematische Einführung: Ariane Bühler, lic. phil., HfH und Cornelia Müller Bösch, Prof., HfH
- 9.20–9.50 Uhr, Referat 1: Bildung und Befähigung, Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr., PHZH
- 9.55–10.25 Uhr, Referat 2: Diagnostik mit der Zielperspektive Befähigung, Holger Schäfer, Dr. phil., Schulleiter und Förderschulrektor
- 10.25–11.00 Uhr, Erfrischungspause
- 11.00–12.15 Uhr, Workshop Runde 1 (Workshops 1-6)
- 12.15–13.45 Uhr, Stehlunch (sowie Tische mit Software für den Bildungsbereich)
- 13.45–14.15 Uhr, Referat 3: Zukunftsvisionen entwickeln und Partizipation stärken, Cornelia Müller Bösch, Prof., HfH und Lucien Le, Assistent mit pädagogischem Profil und Experte in eigener Sache
- 14.15–15.00 Uhr, World-Café als Austausch- und Netzwerkplattform
- 15.00–15.30 Uhr, Erfrischungspause
- 15.30–16.45 Uhr, Workshop Runde 2 (Workshops 7-13)
- 16.45 Uhr, Apéro
- 17.15 Uhr Ende der Tagung
Live-Streaming
- 9.00–9.10 Uhr, Begrüssung: Barbara Fäh, Prof. Dr., Rektorin HfH und Carlo Wolfisberg, Prof. Dr,. Leiter Institut für Behinderung und Partizipation HfH
- 9.10–9.20 Uhr, Thematische Einführung: Cornelia Müller Bösch, Prof., HfH und Ariane Bühler, lic. phil., HfH
- 9.20–9.50 Uhr, Referat 1: Bildung und Befähigung, Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr., PHZH
- 9.55–10.25 Uhr, Referat 2: Diagnostik mit der Zielperspektive Befähigung, Holger Schäfer, Dr. phil., Schulleiter und Förderschulrektor
- 10.25–11.00 Uhr, Erfrischungspause
- 11.00–12.15 Uhr, Workshop 3 und 6
- 12.15–13.45 Uhr, Mittagspause
- 13.45–14.15 Uhr, Referat 3: Zukunftsvisionen entwickeln und Partizipation stärken, Cornelia Müller Bösch, Prof., HfH und Lucien Le, Assistent mit pädagogischem Profil und Experte in eigener Sache
- 14.15 Uhr Ende der Online-Übertragung
Referate
Referat 1: Bildung und Befähigung, Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr.
Der Lehrplan 21 ist ein Lehrplan für Alle; er «gilt im Grundsatz auch für Schüler:innen mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen» (vgl. Verbindlichkeiten, Lehrplan 21). Dies bietet eine grosse Chance, Inklusion aus der Perspektive der Schüler:innen statt als schulorganisatorisches Problem aus der Perspektive der Schule zu denken.
Im Zentrum sollen nicht Schulort, zusätzliche Stunden oder die Anzahl verfügbarer Fachpersonen stehen, sondern Fragen dazu, wie Bildungsprozesse gestaltet werden, um die im Lehrplan angestrebte Befähigung zu ermöglichen. Können die Grundansprüche voraussichtlich bis Ende des 3. Zyklus nicht erreicht werden, bieten dabei die Bildungsziele des Lehrplans Orientierung.
Im Referat wird ausgeführt, wie die Bildungsziele operationalisiert und für eine befähigungsorientierte Förderplanung verwendet werden können. Im Schulalltag stehen dabei nicht Leistung oder Verhalten im Vordergrund, sondern für die Schüler:innen bedeutsame Lernerfahrungen.
Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr., Professur Bildung und Diversity, PHZH
Referat 2: Diagnostik mit der Zielperspektive Befähigung, Holger Schäfer, Dr. phil.
Mit dem Ziel einer angemessenen und spezifischen Bildungsplanung für Schüler:innen mit schwerster Beeinträchtigung ist ein umfänglicher und kontinuierlicher Diagnoseprozess von Bedeutung, der im Dialog mit der beeinträchtigten Person und den unmittelbaren Bezugspersonen des Umfeldes grundlegend vorhandene methodische, soziale und personale Fähigkeiten erkennen und Entwicklungsbereiche (bspw. Kommunikation) in diesem Kontext identifizieren kann.
Der Vortrag schildert nach einem kurzen historischen Exkurs zur Entstehungsgeschichte der Förderdiagnostik (Fröhlich & Haupt 1983 bis 2004) die aktuelle Fortschreibung unter Einbezug der Fähigkeitsbereiche einschliesslich spezifischer Beobachtungsbereiche bei Lernenden mit schwerster Beeinträchtigung (Schäfer, Zentel, Manser & Fröhlich 2022) und beschreibt schliesslich konkrete Zugänge zur Bildungsplanung auf der Grundlage der Erkenntnisse aus Diagnoseprozess und der grafischen Zusammenführung im sogenannten Notationszirkel.
Holger Schäfer, Dr. phil., Förderschulrektor und Schulleiter SGE (Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung), Rosenberg-Schule
Referat 3: Zukunftsvisionen entwickeln und Partizipation stärken, Cornelia Müller Bösch, Prof. und Lucien Le
Zukunftsvisionen zu entwickeln und Kinder sowie Jugendliche in den Prozess der Bildungsplanung miteinzubeziehen ist eine herausfordernde Aufgabe für Schulische Heilpädagoginnen, Eltern und weitere beteiligte Personen. Im dialogisch gestalteten Referat werden Gelingensbedingungen aus Sicht des Referenten und der Referentin herausgearbeitet.
Der Referent Lucien Le hat nach einer abgeschlossenen Schulzeit an einer heilpädagogischen Schule und der Arbeit in einer Institution für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung den Schritt ins Studium an der Pädagogischen Hochschule Zürich am Institut Unterstrass im Projekt écolsiv gewagt. Lucien Le arbeitet nach erfolgreich abgeschlossenem Studium am Institut Unterstrass in Zürich als Assistent mit pädagogischem Profil an einer Primarschule. Die Referentin Cornelia Müller Bösch ist Professorin an der HfH und hat zwanzig Jahre lang Lernende mit kognitiver Beeinträchtigung unterschiedlicher Stufen – von Kindergarten bis Hochschule – in der Bildungsplanung begleitet.
Cornelia Müller Bösch, Prof., Professorin für Bildung bei kognitiver Beeinträchtigung, HfH und Lucien Le, Assistent mit pädagogischem Profil und Experte in eigener Sache
Workshops
Workshop 1: Stärkung der Regelschule bei der integrativen Beschulung von Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung, Elisabeth Schweiger, Rahel Vontobel und Noemi Hurtado-Koch
Der LP 21 unter Einbezug der «Anwendung des LP21» bietet grosse Chancen, Kinder mit einer kognitiven Beeinträchtigung vermehrt in die Regelschule zu integrieren und weiter beschulen zu können. Im Kanton Aargau wird von den Heilpädagogischen Schulen seit 2020 Behinderungsspezifische Beratung zur Unterstützung für die Schulung von Kindern und Jugendlichen mit kognitiven Beeinträchtigungen angeboten. Dieses kann beansprucht werden, wenn bei einem Kind aus Sicht der Beteiligten eine kognitive Beeinträchtigung vorliegt.
Weiterführende Abklärungen müssen zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt sein. In diesem Workshop berichtet die Beratungsstelle aus den Bezirken Aarau und Kulm aus dem Alltag und zeigt Beispiele gelungener Integration dank des LP 21 auf.
Folgende Fragen werden thematisiert:
- Wie können im Regelschulunterricht Befähigungsziele formuliert werden?
- Mit welchen einfachen Hilfsmitteln können Regellehrpersonen und Schulische Heilpädagoginnen beraten werden?
Elisabeth Schweiger, Schulleiterin HPS Aarau, sowie Rahel Vontobel und Noemi Hurtado-Koch, Schulische Heilpädagoginnen von der Beratungsstelle «Behindertenspezifische Beratung für kognitiv beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler (BBk)».
Workshop 2: Umsetzung befähigungsorientierter Bildung in der integrativen Schulung und im Sonderschulheim, Tobias Arnold und Eliane Seiler
Das Heilpädagogische Zentrum Hagendorn hat in den letzten fünf Jahren den gesamten Bildungsprozess anhand der lehrplanorientieren Bildungsplanung verändert. Die daraus neu entstandene Verbindung der Entwicklungs- und der Lehrplanorientierung im Rahmen der Befähigungsperspektive erweist sich als Chance für ein gemeinsames, interdisziplinäres Verständnis von Bildung für alle Schüler:innen.
Dieser Prozess beinhaltet die Bereiche Separative Schulung und Wohnen sowie Integrative Schulung. Anhand von konkreten Bildungsplanungsumsetzungen wird aufgezeigt, wie man über die verschiedenen Berufsfelder hinweg befähigungsorientiert zusammenarbeitet und welche Faktoren sich im Veränderungsprozess als herausfordernd und unterstützend erweisen.
Eliane Seiler, Bereichsleiterin IS, Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn
Workshop 3: Befähigungsorientierter Förderzyklus als Grundlage für die Umsetzung des LP21, Ariane Bühler, lic. phil. und Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr. (wird gestreamt)
Im Zentrum des Workshop stehen die zahlreichen Fragen, die sich bei einer konsequenten Befähigungsorientierung in der Förderung von Schüler:innen mit komplexen Behinderungen stellen.
Die Landkarte «befähigungsorientierten Förderzyklus» gibt Schulischen Heilpädagog:innen, Schulleitungen und weiteren interessierten Personen einen Überblick und Orientierung zum Förderprozess. Gemeinsam werden entlang des Förderzyklus Antworten entwickelt zu zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung des Lehrplans 21 in der Praxis.
Ariane Bühler, lic. phil., Senior Lecturer, HfH und Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr., PHZH
Workshop 4: Die Rolle der ICF in der befähigungsorientierten Förderplanung, Chris Piller, lic. phil.
Das Erheben von diagnostischen Daten und Informationen rund um das Kind und dessen schulisches und familiäres Umfeld spielt auch in der befähigungsorientierten Förderplanung eine zentrale Rolle. Die Behinderungs- und Beteiligungssituation können mit der Begrifflichkeit und Systematik der ICF differenziert erfasst und dargestellt werden. Mit der Erfassung und Beschreibung der Bildungssituation wird die bisherige Analyse um einen neuen Aspekt erweitert.
Im Workshop wird ein fokussierter Blick auf die in vielen Institutionen verbreitete «Förderplanung nach ICF» und die neue Ausrichtung der» befähigungsorientierten Förderplanung» geworfen.
- Was ist gleich?
- Was ist ähnlich?
- Wo liegen die Unterschiede?
- Und wo sollen Schulen und Teams in Zukunft ihre Schwerpunkte setzen?
Chris Piller, lic. phil., Senior Lecturer, HfH
Workshop 5: Selbstbestimmung im Schulalltag als «aktive Partizipation», Lars Mohr, Dr. phil.
Selbstbestimmung ist in der Pädagogik bei kognitiver Beeinträchtigung eine weithin anerkannte Leitidee. In pädagogischen Institutionen wie der Schule kann die Realisierung von Selbstbestimmung allerdings starken Spannungen unterliegen. Fach- und Lehrpersonen sollten daher sensibel dafür sein, solche Spannungen in ihren Interaktionen mit den Lernenden wahrzunehmen und gegebenenfalls abzubauen. Dazu hilft Ihnen eine Analyse der alltäglichen Interaktionsverhältnisse mit ihren Schüler:innen, insbesondere in Hinsicht auf die kommunikative Beteiligung (Partizipation) und den Einfluss (Aktivität) der beeinträchtigten Person.
Je nachdem, wie diese Faktoren ausgeprägt sind, lassen sich verschiedene Interaktionsverhältnisse der «aktiven Partizipation» (nach Simon Christian Meier ) benennen und deren Bedeutung für die Selbstbestimmung erkennen. Das öffnet den Blick dafür, wie sich die Selbstbestimmung der Lernenden im Alltag weiterentwickeln kann.
Lars Mohr, Dr. phil., Senior Lecturer, HfH
Workshop 6: Förderdiagnostik mit Kindern und Jugendlichen mit schwerster Beeinträchtigung, Holger Schäfer, Dr. phil. (wird gestreamt)
Der Workshop schliesst thematisch an den Vortrag des Morgens an und stellt die Durchführung der Förderdiagnostik (Schäfer, Zentel, Manser & Fröhlich 2022) konkret vor. Nach Erläuterungen zur Validierungsstudie im Entwicklungsprozess an 35 Schulen wird die Durchführung mit konkreten Hinweisen aus der Praxis beschrieben, unter anderem mit Anmerkungen zum Zeitaufwand, zur Wiederholung und den örtlichen und personellen Rahmenbedingungen, zum Einbezug der Eltern sowie zur Notation und schliesslich Interpretation der Ergebnisse.
Auf der Grundlage bildungstheoretischer Perspektiven werden zur Vorbereitung der Bildungsplanung Vorschläge zu den Fähigkeitsbereichen beispielhaft beschrieben und nach einer konkreten Fallschilderung in einer Arbeitsphase erste Ideen einer Bildungsplanung entwickelt. Lektürematerial und Förderplanauszüge werden zur Verfügung gestellt.
Holger Schäfer, Dr. phil., Förderschulrektor und Schulleiter SGE (Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung), Rosenberg-Schule und Roman Manser, lic. phil., Senior Lecturer, HfH
Workshop 7: Mitbestimmung und Teilhabe im Bildungsprozess stärken, Cornelia Müller Bösch, Prof. und Lucien Le
Kinder und Jugendliche mit kognitiver Beeinträchtigung im Prozess der befähigungsorientierten Bildungs- und Förderplanung miteinzubeziehen ist nicht immer einfach - birgt aber grosse Chancen. Im Workshop wird anhand der Umsetzung der fokussierten Zukunftsplanung im Projekt écolsiv und dem Lerncoaching in einer inklusiven Primarschule aufgezeigt, wie die Teilhabe von Lernenden in der befähigungsorientierten Bildungs- und Förderplanung gestärkt werden kann.
Gemeinsam wird der Frage nachgegangen, wie einzelne Elemente in die aktuelle Schulpraxis übertragen werden können und wie sich das auf die Biographie von Lernenden auswirken kann.
Cornelia Müller Bösch, Prof., Professorin für Bildung bei kognitiver Beeinträchtigung, HfH mit Lucien Le, Assistent mit pädagogischem Profil und Experte in eigener Sache
Workshop 8: Gelingende Kooperation mit Eltern in der Bildungsplanung, Rita Baumann, lic. phil. und Linda Bastian-Korn, lic. phil.
Familien von Kindern und Jugendlichen mit kognitiver und komplexer Beeinträchtigung besser verstehen, um kooperative Bildungsplanung zu ermöglichen!
Eltern und allenfalls weitere Familienmitglieder von Kindern und Jugendlichen aktiv und kooperativ in den Bildungsprozess miteinzubeziehen ist ein relevanter Aspekt des heilpädagogischen Berufsauftrags und gleichzeitig eine Herausforderung. Das eigene Vorgehen als SHP sowie auch das Konzept der (heilpädagogischen) Schule wird in Frage gestellt.
Kenntnisse über Herausforderungen und Bewältigungsstrategien im familiären Alltag von Kindern und Jugendlichen mit kognitiver und komplexer Beeinträchtigung bilden eine Grundlage, um Zusammenhänge zu erkennen, geeignete Kooperationsformen zu finden und die Rolle der Schule als Ressource, bzw. Belastung zu situieren.
Wie werden diese Zusammenhänge sichtbar? Mit Hilfe eines bestehenden Leitfadens werden Zusammenhänge aufgezeigt und Lösungsansätze für eine geeignete Kooperation konkretisiert und diskutiert.
Rita Baumann, lic. phil., Senior Lecturer, HfH und Linda Bastian-Korn, lic. phil., Advanced Lecturer, HfH
Workshop 9: Befähigungsorientierte Förderplanung an den Heilpädagogischen Schulen im Kanton Aargau, Priska Gloggner Schwizer und Stefanie Fink
Die Umsetzung der Bildungsplanung bei kognitiver Beeinträchtigung ist eine komplexe Aufgabe. Zur zeitnahen Bewältigung schlossen sich die Schulleitungen von fünf Heilpädagogischen Schulen im Kanton AG zusammen. Unter fachkundiger Beratung der Entwicklerinnen (Judith Hollenweger Haskell, Prof. Dr., PHZH und Ariane Bühler, lic. phil, HfH) wurde in einer ersten Etappe ein einheitlicher Ablauf für den förderdiagnostischen Zyklus mit den dazugehörigen Dokumenten (relevante Informationen, Förderplanung und Lernbericht) erarbeitet. In der zweiten Etappe werden in Zusammenarbeit mit dem Kanton die vorgeschlagenen Dokumente auf «LehrerOffice» implementiert. Dieser Workshop zeigt das strategische Vorgehen der Schulleitungen auf und demonstriert an einem Beispiel, wie die Lehrpersonen mit den Instrumenten auf «LehrerOffice» arbeiten.
Priska Gloggner Schwizer, Schulleiterin und Stefanie Fink, Schulische Heilpädagogin, HPS Zofingen
Workshop 10: Kompetenzentwicklung der Kinder in Sonderschulen im Hinblick auf den Lehrplan 21 sichtbar machen, Fabian Engi
Mit der Einführung des Lehrplans 21 sind die besonderen Volksschulen (Heilpädagogische Schulen) aufgefordert die individuellen Lernprozesse der Kinder im Hinblick auf den Lehrplan 21 (und der damit verbundenen Anwendungsbroschüre) zu reflektieren und sichtbar zu machen, wo sie in Ihrem Entwicklungsprozess stehen. In diesem Workshop gibt Fabian Engi Einblick wie dies gelingen kann und zeigt auf, wie die individuelle Förderplanung mit praktischen Lernmomenten der Kinder verknüpft und die individuelle Kompetenzentwicklung grafisch sichtbar gemacht werden kann. Der Workshop ist so aufgebaut, dass genügend Raum für Austausch und Fragen ist.
Paula Duwan, Beurteilungsexpertin und Gründerin mirroco AG
Fabian Engi, Praxislehrperson PHBern, Kernmitglied mirroco, Kanton Bern
Workshop 11: (Interdisziplinäre) Elterngespräche im Kontext der Befähigungsperspektiven, Roderick Gentinetta
Mit der befähigungsorientierten Bildungs- und Förderplanung stellt sich die Frage, wie die Eltern und weitere Beteiligte «mit ins Boot» des Befähigungsgedanken genommen werden können.
Im Workshop wird ein auf Alltagsbeobachtungen (Aktivitäten und Partizipation) basierenden ressourcenorientierten Zugang zu den Befähigungsbereichen aufgezeichnet und eine mögliche Gesprächsmethode für Eltern- oder Fachgespräche vorgestellt, welche den Bogen zum befähigungsorientierten Denken schlägt.
Am Beispiel des «Interdisziplinären Fördergesprächs» (Heilpädagogisches Zentrum Hagendorn) wird aufgezeigt, wie allen Beteiligten eine aktive und gleichberechtigte Rolle in der Formulierung von überfachlichen Zielsetzungen zukommt. Alle Teilnehmer:innen dieses Gesprächs, auch die Eltern, gehen mit zielgerichteten «Hausaufgaben» für ihr Fachgebiet nach Hause.
Roderick Gentinetta, Schulleiter HPSZ Grenchen
Workshop 12: Marktplatz - Konkretionen aus der Praxis, Ehemalige und aktuell an der HfH studierende Schulische Heilpädagoginnen
Alle Schüler:innen sollen lehrplanorientiert unterrichtet werden. Wie dies ganz konkret umgesetzt werden kann, wird in Form eines Marktplatzes von Kolleg:innen vorgestellt, die die Produkte ihrer Masterarbeiten präsentieren. Es werden Unterrichtsmaterialien, -reihen und Lehrmittel für inklusiven Unterricht mit besonderem Fokus auf Schüler:innen mit kognitiven Beeinträchtigungen vorgestellt, die zur Erprobung bereit sind, wie z. B. Magnetismus, Mein Körper & Co, Was kann Wasser alles? (Aggregatszustände), Programmieren.
Ehemalige und aktuell an der HfH studierende Schulische Heilpädagoginnen (Martina Woodgate, Tabea Marti & Valerija Michel-Zebic, Isabelle Léchenne, Carmen Stark und NN)
Workshop 13: Das Schulische Standortgespräch im Wandel - erste Erfahrungen aus der Praxis, Bettina Wittner, Lora Ruoss und Roman Manser, lic. phil.
Das schulische Standortgespräch als Verfahren zur Förderplanung und Zuweisung von sonderpädagogischen Massnahmen hat sich in vielen Regionen der deutschsprachigen Schweiz etabliert. Dieses orientiert sich an den Grundlagen der ICF. Im Zusammenhang mit den Entwicklungen des LP 21 und dessen Anwendung für Kinder und Jugendlichen mit komplexen Behinderungen erfährt eine systematische Bildungsplanung ein neues Verständnis. Dies hat direkte Auswirkung auf diverse Prozesse bei der Umsetzung der Vision Befähigung. Unter anderem auch auf das schulische Standortgespräch.
Im Kanton Schwyz wurden auf dieser Basis Weiterentwicklungen und Anpassungen für die Heilpädagogischen Schulen und die IS vorgenommen, ohne das eigentliche Ziel des schulischen Standortgesprächs zu verändern. Es konnten bereits erste Erfahrungen gemacht werden bezüglich der Vorbereitung, Durchführung und Protokollierung von schulischen Standortgesprächen.
- Bettina Wittner, Schulleiterin, Integrierte Sonderschule, Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz (HZI)
- Lora Ruoss, Stellvertreterin der Rektorin, Heilpädagogisches Zentrum Ausserschyz (HZA) (beide in der Arbeitsgruppe LP 21 HZI, HZA, IS Kanton Schwyz)
- Roman Manser, lic. phil., Senior Lecturer, HfH
Anmeldung und Durchführung
Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme vor Ort oder via Livestream an. Die Referate und Workshops finden vor Ort an der HfH statt. Online übertragen wird ein reduziertes Programm. Es werden am Vormittag Workshop 3 und 6 gestreamt, am Nachmittag werden keine Workshops übertragen. Zu beachten ist, dass die digitale Teilnahme an den Referaten und Workshops nur rezeptiv möglich ist. Eine aktive Teilnahme mit Fragen ist ausgeschlossen.
Bitte suchen Sie sich vor der Anmeldung die beiden Workshops aus, für welche Sie sich anmelden wollen. Diese werden bei der Anmeldung benötigt.
Während der Veranstaltung (vor Ort) können Foto- und Videoaufnahmen gemacht werden, die von der HfH veröffentlicht werden können. Sollten Sie damit nicht einverstanden sein, wenden Sie sich bitte am Tag der Veranstaltung an die Organisation.
Eine Anmeldung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Bitte melden Sie sich bei Interesse an tagungen [at] hfh.ch.
- Tagungsfolder «Bildungsplanung bei kognitiver Beeinträchtigung»
Ähnliche Events
-
Infoveranstaltung Master Schulische Heilpädagogik Infoanlass 27.09.2023 17.30-19.30 Uhr, an der HfH und onlineInfoanlassInfoveranstaltung Master Schulische Heilpädagogik
-
Laufbahnmodell Schulische Heilpädagogik, Infoveranstaltung Infoanlass 28.09.2023 17.00–18.00 Uhr, onlineInfoanlassLaufbahnmodell Schulische Heilpädagogik, Infoveranstaltung
-
Stressmanagement und Resilienzförderung, Tagung Tagung 30.09.2023 9.00–16.45 Uhr, HfH Zürich und Live-StreamingTagungStressmanagement und Resilienzförderung, Tagung