Schulische Inklusion

Kategorie Institutsthema

In zahlreichen Kantonen werfen Medienberichte zur Inklusion Fragen auf. So wird zum Beispiel die Fortsetzung der inklusiven Schulung von Schülerinnen und Schülern mit Schulschwierigkeiten hinterfragt und über die Wiedereinführung von Kleinklassen diskutiert.

Kontakt

Christoph Suter Titel Prof. Dr.

Funktion

Leiter Institut für Professionalisierung und Systementwicklung / Professor

Steff Aellig Titel Dr. phil.

Funktion

Senior Consultant

Kompetenzzentrum. Die HfH ist ein Kompetenzzentrum für Fragen zu Inklusion. Mit unserem Fachwissen und unserer Expertise leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Klärung und geben Antworten zu den Möglichkeiten und Grenzen der inklusiven Schulung. In der von uns aufbereiteten Dokumentation (s.unten) rollen wir den aktuellen Stand der Forschung zusammenfassend und kritisch auf und klären dessen Bedeutung für die aktuelle Diskussion.

Begriffsdefinition: Gestützt auf die HfH-Strategie 2022-2025 verwenden wir den Begriff «Inklusion» im Sinne der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft, unabhängig von individuellen Eigenschaften und sozialen Bedingungen. Eine ausführliche Beschreibung ist untenstehend abrufbar.

Wir verstehen Inklusion als Überwindung von Benachteiligung und Behinderung (Hofstetter, Köchin und Lanfranchi 2021; ebenfalls auf dieser Seite abrufbar). Wichtig und neu ist: Es geht weniger um Fragen des Settings, sondern vielmehr um eine chancengerechte Praxis. Diese Praxis soll alle Differenzlinien in den Blick nehmen und sich gleichzeitig gegen jede Tendenz zur Marginalisierung aufgrund von Zuschreibungen wenden.

Den Begriff  «Integration» verwenden wir weiterhin dort, wo es um die geschichtliche Aufarbeitung heil- und sonderpädagogischer Prozesse geht, sowie bei stehenden Begriffen vor allem im Bereich schulorganisatorischer Belange.

Inklusive Schule gemeinsam entwickeln. In einer durchschnittlichen Schulklasse in der Schweiz finden Sie heute: Kinder, die noch kein grundlegendes Zahlenverständnis haben – und solche, die dem Lehrplan um zwei Jahre voraus sind. Kinder, die nicht auf Deutsch schimpfen können – und solche, die zuhause gleich drei Bücher gleichzeitig verschlingen. Kinder, die sich über Stunden hinweg auf den Schulstoff konzentrieren können – und solche, die nicht fünf Minuten stillsitzen können. Kinder, deren Eltern ihnen jeden Tag einen gesunden Znüni einpacken – und solche, deren Eltern nicht zu Elternabenden erscheinen.

Die Liste liesse sich fortsetzen, aber die Diagnose steht bereits fest: Die Heterogenität in der Schule ist gross, die damit verbundenen besonderen Bedürfnisse der Kinder treten klarer hervor denn je. Und trotzdem: All diese Kinder sollen gemeinsam unterrichtet werden. Doch wie genau soll eine solche inklusive Schule aussehen?

Inklusion kann gelingen. Wir sind der Ansicht, dass inklusive Schulungsformen den betroffenen Schülerinnen und Schülern und letztendlich auch unserer Gesellschaft langfristig mehr Vorteile bringen. Mit der neuen Zusammenstellung (Dossier) liefern wir die Hintergründe und Argumente für diese Einschätzung. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, alle Beteiligten bei der Umsetzung und Weiterentwicklung von inklusiven Schulungsformen zu unterstützen.

Dossier. Die Diskussion um die Möglichkeiten und Grenzen von Schulischer Inklusion ist ein Dauerthema. Als Fachexperten und -expertinnen der HfH bringen wir uns ein und beziehen fachlich Stellung. Dazu haben wir ein Dossier mit wichtigen Informationen zusammengestellt. Sie finden darin ein fundiertes Argumentarium zur politischen Debatte in verschiedenen Kantonen, sechs «Fact Sheets» mit Grundlagen zur Schulischen Inklusion und deren Umsetzung sowie einen Zeitungsartikel als Reaktion auf diese Unterlagen.

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