«Abstimmungs-Arena» zur Ehe für alle: Stellungnahme HfH

Kategorie News

In der «Abstimmungs-Arena» zur Ehe für alle vom 12. September 2021 wurde von Marc Jost, Generalsekretär Schweizerische Evangelische Allianz, einem Gegner der Initiative, die HfH zitiert.

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Sabine Hüttche Titel MSc

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​In der Schweiz ist die Ehe heute nur zwischen Mann und Frau möglich. Neu sollen auch gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können. In der «Abstimmungs-Arena» trafen Befürworterinnen und Gegner aufeinander. Für Bundesrat und Parlament vertrat Justizministerin Karin Keller-Sutter die Vorlage. Die Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches will einem Bedürfnis vieler Menschen Rechnung tragen. So ist es im Abstimmungsbüchlein formuliert. Das Referendumskomitee will dagegen die Ehe als Verbindung von Mann und Frau schützen. Ist es längst Zeit für die Ehe für alle? Oder soll die Ehe ein Privileg zwischen Mann und Frau bleiben?

Für die Befürworter ist die Vorlage «ein historischer Schritt für die Gleichstellung». Die Gegnerinnen sagen, die Ehe für alle widerspreche der Bundesverfassung. Mit dem geänderten Gesetz sollen gleichgeschlechtliche Paare auch gemeinsam ein Kind adoptieren können. Nichts als normal? Oder ist die Schweiz noch nicht bereit dafür? Bei der Samenspende für Frauenpaare sieht das Referendumskomitee die Gefahr von «Vaterlosigkeit» und Identitätsproblemen für Kinder. Bundesrat und Parlament kontern, die Konstellation gleichgeschlechtlicher Paare wirke sich nicht nachteilig auf die Entwicklung aus. Kein Problem für das Kindeswohl? Oder kommt als nächstes die Leihmutterschaft? (Quelle: SRF) Link zur «Abstimmungs-Arena»

Zitat stammt aus einer Masterarbeit

Marc Jost, Generalsekretär Schweizerische Evangelische Allianz, ein Gegner der Initiative «Ehe für alle» vertritt im Rahmen seiner Argumentation die Position, dass Kinder Mutter UND Vater brauchen. Er zitierte folgenden Text mit dem Hinweis, dass er von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik stammt (ab 54:30): «Bei der Entwicklung der Geschlechtsidentität des Kindes im Alter von drei bis sechs Jahren kommt dem Vater eine (weitere wichtige) Funktion zu. Als männliche Identifikationsfigur ist er insbesondere für die Entwicklung einer stabilen selbstbewussten sexuellen Identität des Jungen von prägender Bedeutung.»

Es handelt sich dabei um ein Zitat aus Franz, M. (2010): Wenn der Vater fehlt. Das PDF unter dem Link www.vaeteraktuell.papaserver.de/gesellschaft/vaterlos/Wenn_der_Vater_fe… (abgerufen am 15.06.2013) ist nicht mehr verfügbar. Das Zitat stammt aus einer Masterarbeit (S. 26), die 2014 veröffentlicht wurde, und nicht aus einem Text der Hochschule – und wurde somit aus dem Kontext gerissen. Link zur Masterarbeit (zugänglich über ILIAS)

Als Hochschule äussert sich die HfH nicht zu Abstimmungsvorlagen und bezieht keine Stellung dazu. Die HfH ist sich aber ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und pflegt eine diversitätssensible Tradition. Link zur Webseite Diversity und Gleichstellung