Sprachtherapie

Mit dem Themenfeld Sprachtherapie will das ISK einen Beitrag leisten zur erfolgreichen Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche aufgrund von Störungen im Bereich der Sprache, des Sprechens und der Kommunikation benachteiligt sind. Im Rahmen dieses Themenfeldes sollen Fragen in Bezug auf Diagnostik, Therapie und Beratung bei Betroffenen mit sprachlichen Beeinträchtigungen und ihrem Umfeld vertiefend bearbeitet werden. Dabei soll gestützt auf Expertenwissen insbesondere aus dem Fachbereich Logopädie unter Einbezug weiterer Disziplinen eine hohe Qualität für die Ausbildung, die Weiterbildung und die Dienstleistung gewährleistet werden. Die Entwicklung und Bearbeitung spezifischer Forschungsfragen führt zur Weiterentwicklung des Themenbereichs.
Stottern erkennen. Die Fachwelt ist sich einig: Je früher eine Behandlung von Stottern initiiert wird, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie und normalen Redefluss. Voraussetzung hierfür ist eine frühe Erkennung des Stotterns. Dabei ist zu beachten, dass viele Kinder eine Phase der normalen Unflüssigkeiten durchlaufen.
- Eine Orientierung mit einer kompakten Übersichtstabelle hilft Ihnen dabei, mit den Wesensunterschieden zwischen normalen Unflüssigkeiten und beginnendem Stottern zu unterscheiden.
- Mit den beiden Online-Tools RedeflussKompass online für Eltern und Bezugspersonen sowie StotterKompass online für Fachpersonen bietet die HfH ein ökonomisches und wissenschaftlich erprobtes Verfahren zur Früherkennung respektive zur Ersterfassung und Erstberatung bei Redeunflüssigkeiten an.
RedeflussKompass (RFK) online. Er dient der Beurteilung von Sprechunflüssigkeiten bei Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren durch Eltern und Bezugspersonen (Tageseltern und Personen, die viel mit dem Kind zusammen sind). Der RedeflussKompass online beantwortet die Frage, ob der Gang zum Kinderarzt oder eine Abklärung / Beratung bei einer Logopädin notwendig ist.
Sorgen wegen dem Sprechen oder der Sprache des Kindes? Sie machen sich wegen dem Sprechen oder der Sprache Ihres Kindes Sorgen? Das ist ein ausreichender Grund für ein Gespräch mit dem Kinderarzt, eventuell auch für eine Abklärung bei einer Logopädin. Nach dem Gespräch mit dem Kinderarzt bzw. der logopädischen Abklärung können Sie Ihre sorgenvollen Gedanken besser ordnen.
Normale Unflüssigkeiten oder beginnendes Stottern? Sie haben den Verdacht, dass Ihr Kind stottern könnte oder beginnt zu stottern? Dann lesen Sie die Erklärungen zu den normalen Unflüssigkeiten und geben Sie Ihre Einschätzungen auf dem Online-Fragebogen ein. Integrierte Filmclips helfen bei der Einschätzung des Sprechens ihres Kindes. Sie finden eine Anleitung zur Handhabung des Online-Tools auf der Startseite des RedeflussKompass online oder als Manual. Insgesamt werden Sie nicht länger als 5 bis maximal 10 Minuten zur Beantwortung der Fragen benötigen.
StotterKompass online. Er dient der Ersterfassung und Erstberatung bei kindlichen Redeunflüssigkeiten durch Fachpersonen (i.d.R. LogopädInnen, SprachtherapeutInnen etc.). Mit ihm können die kindlichen Redeunflüssigkeiten als Stottersymptome beurteilt werden. Videofiles unterstützen die Beurteilung und bringen Klarheit für die Unterscheidung zu den normalen Unflüssigkeiten. Er kann zudem eine wertvolle Hilfe für eine erste Beratung beim Gespräch sein, da er wichtige Zusammenhänge zwischen den stottertypischen Redeunflüssigkeiten und ihren Begleiterscheinungen, deren Häufigkeit und Intensität auf den Punkt bringend erklärt. Somit ist er auch ein Leitfaden für das erste Gespräch zwischen Fachperson und Bezugspersonen. Je nach Fall kann so ein Erstgespräch unter Einsatz des StotterKompasses online zwischen 20 und 45 Minuten dauern.
Einsatz. Als Instrument für Fachpersonen braucht der StotterKompass online vor seinem ersten Einsatz eine einmalige Vorbereitung. Mit der Lektüre der Kurzeinführung im Manual und einem gleichzeitigen Probedurchlauf im Online-Tool sollte sich die Fachperson innerhalb von ca. 20 Minuten für den erstmaligen Einsatz des StotterKompass online fit machen.
Dokumente
Vertiefende Fachliteratur
Kohler & Braun 2020, Schulz-Kirchner Verlag
Praxis Sprache, 2020, 1, 19–24
FORUM Logopädie, 2015, 2/29, 2–9
Stotterberatungsstelle: Informieren – Unterstützen – Entscheidungshilfen geben
Unter dem Dach des Förderzentrums bietet die HfH für Fachpersonen Informationen und Unterstützungsangebote rund um das Thema Stottern. Seit Ende November 2019 steht im iTunes Appstore und im Google Playstore für Fachpersonen und Betroffene im Bereich Redeflussstörungen eine von der HfH entwickelte Applikation zur Verfügung. STAN: Stottertherapie appintegrierte Nachsorge ist eine App, die den Übergang von Therapie in den Alltag individuell abgestimmt unterstützt. In einem dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsprojekt hat eine interdisziplinär besetzte Projektgruppe aus den Bereichen Logopädie und mobile Informationstechnologie (Kerngruppe: W. G. Braun, Prof., HfH, M. Frey, BA, L. Jopiti, BA, K. Köhler, MA, HfH) eine App mit über 250 methodenübergreifende Übungen entwickelt.
FAQ
Informationen

Sprache und Demenz. Die Anzahl der zu erwartenden Demenzerkrankten steigt aufgrund der demografischen Entwicklung ständig. Im Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen, die an einer Demenz leiden, auf etwa 3 bis 5% der Gesamtbevölkerung ansteigen. Geht man von einer anzunehmenden Dunkelziffer aus, erhöhen sich die Prävalenzzahlen um mindestens den Faktor 1,5.
Nationale Demenzstrategie. Für diese demografische Entwicklung sind Konzepte des Miteinanders, des Wohnens, des Betreuens, der Selbsthilfe und der Aufrechterhaltung von Aktivität gefragt. Die nationale Demenzstrategie möchte notwendige individuelle Hilfestellung geben, gesellschaftliche Anforderungen koordinieren und zu einer „good practice“, also einem koordinierten, interprofessionellen Angebot für Demenzbetroffene kommen. Die HfH nimmt an diesem multidisziplinären Campus im Kontext Demenz teil. Logopädie ist ein wichtiger Teil, der einen Beitrag zu Aktivität und Inklusion leisten kann.
Alzheimer Schweiz: Förderung von Projekten. Alzheimer Schweiz engagiert sich für Forschung, die Menschen mit Demenz sowie Angehörigen zu Gute kommt. Ein interprofessionell besetzter Expertenbeirat beurteilt und fördert entsprechende Projekte, die sich auf nicht-pharmakologische Themen beziehen. Prof. Dr. habil. Jürgen Steiner, Institut für Sprache und Kommunikation unter erschwerten Bedingungen, HfH, ist Mitglied des Expertenrates. Weitere Informationen finden Sie unter der Website Alzheimer Schweiz
Definitionen
Alter wird unterschiedlich definiert und aufgefasst.
Publikationen
Eine Qualitätsdiskussion ist gefragt. Von Livia Meier, Prof. Dr. habil. Jürgen Steiner, Lisa Wiederkehr. Logopädie Schweiz, Nr. 3 / September 2019.
Links
3. Kongress Kulturwissenschaftliche Altersforschung
mit massgeschneiderten Texten und vielen Videobeispielen aus dem Alltag