Stottern: Die häufigsten Fragen und Antworten

Stotterberatung

Stottern ist bei Erwachsenen die häufigste und bei Kindern die zweithäufigste Sprechstörung. Auf der Seite finden Sie die häufigsten Fragen und Antworten zum Umgang, Verhalten und Therapie.

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Wolfgang G. Braun Titel Prof.

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Senior Lecturer, Leiter Förderzentrum

Die Fachwelt ist sich einig: Je früher eine Behandlung von Stottern initiiert wird, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie und normalen Redefluss. Voraussetzung hierfür ist eine frühe Erkennung des Stotterns. Dabei ist zu beachten, dass viele Kinder eine Phase der normalen Unflüssigkeiten durchlaufen. Weitere Informationen zur Früherkennung

FAQ zum Stottern im Kindes- und Jugendalter. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten mit dem Fokus auf Stottern im Kindesalter und Stottern im Jugendalter.

Stottern im Kindesalter

Was ist Stottern?

Stottern ist das unfreiwillige Wiederholen von Lauten und Silben (Fa-fa-fa-fahrrad), das Dehnen von Lauten (Ffffffffahrrad) und Blockierungen vor oder in einem Wort (F–ahrrad). Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen sind Kernsymptome des Stotterns. Daneben gibt es sogenannte Sekundärsymptome, welche das Stottern begleiten können. Dies sind beispielsweise Mitbewegungen von Armen oder Beinen, Anspannung im Gesicht, Hals- oder Schulterbereich, Blickkontaktverweigerung oder auch Flucht- und Vermeidungsverhalten.

Was sind die Ursachen von Stottern?

Welche genauen Ursachen das Stottern hat, konnte bis jetzt durch die Forschung nicht aufgedeckt werden. Es gibt jedoch einige Faktoren, welche das Stottern begünstigen können. Die Erkenntnis, dass ein neurologisches Defizit in der Verarbeitung von gesprochener Sprache Grundvoraussetzung für das Auftreten von Stottern ist, stellt ein aktuelles Verständnis dar. Das Stottern hat viele Ursachen, die wechselseitig aufeinander wirken können. Eine individuelle Diagnose ist jedoch durch eine Fachperson zu stellen und unabdingbar. Stottern wird auf keinen Fall durch die Eltern verursacht.

Mein dreijähriges Kind stottert in letzter Zeit. Was soll ich tun?

Stottern ist von den Unflüssigkeiten abzugrenzen, die in der normalen Sprachentwicklung aller Kinder vorkommen. Normale Unflüssigkeiten kennzeichnen sich unter anderem durch:

  • Wiederholung von ein-und mehrsilbigen Wörtern (Ich-ich-ich geh jetzt)
  • Wiederholung von Satzteilen und kurzen (Ich will – ich will nochmals)
  • Einschübe (Also mh – also ehm, gehen wir spielen?)
  • Kind korrigiert sich selber (Das gehört mich-mir)

Anzeichen für beginnendes Stottern sind unter anderem:

  • mindestens dreimalige Wiederholungen von Silben oder Lauten («K-K-K-K-Kommst du?»)
  • Dehnungen, die länger als eine Sekunde sind («Mmmmmmami ist auch da.»)
  • Blockaden während dem Sprechen («Das ist k–––omisch.»)

Beobachtbar sind in einigen Fällen auch Mitbewegungen des Körpers wie beispielsweise Kopfnicken oder mit den Füssen stampfen. Die Mitbewegungen sind ein Zeichen dafür, dass das Kind angestrengt versucht, seine Sprechunflüssigkeiten zu überwinden. Falls die Kernsymptome Wiederholungen, Dehnungen oder Blockaden länger als sechs Monate andauern, sollte fachlicher Rat aufgesucht werden. Eine Entscheidungshilfe für Eltern respektive für Fachpersonen stellen die Onlinetools RedeflussKompass und StotterKompass dar.

Wann soll ich fachlichen Rat holen?

Sobald Sie sich Sorgen machen oder unsicher bezüglich der Sprechunflüssigkeiten Ihres Kindes sind, ist es ratsam sich Hilfe und Beratung zu holen. Warten Sie nicht ab. Ansprechpersonen sind der Kinderarzt oder die Logopädin.

Wann ist eine Therapie nötig und wann nicht?

Ob eine Therapie begonnen wird oder nicht, ist individuell von Kind zu Kind unterschiedlich und wird in Beratungsgesprächen mit Fachpersonen entschieden. Das Alter des Kindes, die möglichen Verursachungsmomente und die aufrechterhaltenden Bedingungen sind mögliche Kriterien für den Einstieg in eine Therapie.

Wie soll ich mich gegenüber meinem stotternden Kind verhalten?

Grundsätzlich ist wichtig, dass eine unbefangene und entspannte Atmosphäre entsteht und das Kind sich in dieser Situation nicht unter Druck gesetzt fühlt. Der Inhalt und nicht die Stottersymptomatik sollte bei einem natürlichen Gespräch im Mittelpunkt stehen.

Lassen Sie Ihr Kind aussprechen. Lassen sie Ihr Kind aussprechen, auch wenn es Ihnen manchmal schwerfällt. Sätze oder Wörter sollten nicht ergänzt werden, auch wenn das Kind stark stottert. Natürlich sollten Sie dem Kind auch klar machen, dass es manchmal nicht möglich ist, in diesem Moment zuzuhören. Sie sollten das Gespräch jedoch unbedingt wieder später zu einem ruhigeren Zeitpunkt aufnehmen.

Halten Sie Blickkontakt. Mit diesem Ratschlag ist nicht gemeint, dass Sie das Kind während eines Gespräches pausenlos anstarren. Dies kann das Kind nur unnötig verwirren, da diese Haltung nicht der natürlichen Gesprächssituation entspricht. Verhalten Sie sich genauso, wie wenn Sie mit einem nicht-stotternden Kind reden würden. Das heisst konkret: Halten sie natürlichen Blickkontakt.

Wie viel Erfolg hat eine Stottertherapie?

Die Frage nach dem Therapieerfolg ist nicht so einfach zu beantworten. Grundsätzlich bestehen bei Kindern die grössten Veränderungsmöglichkeiten. Keine Therapeut:in kann die Garantie geben, dass das Stottern durch die therapeutische Massnahme geheilt wird. Der Erfolg der Therapie besteht bei einigen Kindern darin, dass sich die Sprechunflüssigkeiten reduzieren, indem sie zum Beispiel eine Technik vermittelt bekommen, durch die sie ihre Sprechunflüssigkeiten beeinflussen können und Sprechunsicherheiten und -ängste abgebaut werden. Heute weiss man, dass eine frühe Behandlung des Kindes und eine Beratung der Eltern entscheidend für Erfolg im Umgang mit den Sprechunflüssigkeiten sind.

Soll ich mit meinem Kind über das Stottern reden?

Kinder merken oft von alleine, dass mit ihrem Sprechen etwas nicht stimmt. Mit dem nötigen Einfühlungsvermögen spricht nichts dagegen, mit dem Kind über das Stottern zu reden. Falsche Versprechungen wie «Das hört in ein paar Monaten auf» bringen jedoch gar nichts. Es geht nicht darum, dem Kind eine Lösung des Problems anzubieten, sondern die Gefühle und möglichen Ängste des Kindes ernst zu nehmen. Eine externe Unterstützung im Sinne einer Beratung durch eine Logopädin ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, sich über das Stottern zu informieren. Dies kann je nach Situation alleine oder mit dem Kind zusammen geschehen.

Was wird in der Stottertherapie gemacht?

Inhalte der Therapie sollten sich grundlegend an der individuellen Entwicklung des Kindes orientieren und unter Berücksichtigung des Alters des Kindes möglichst spielerisch ablaufen. Eltern als wichtigste Bezugspersonen des Kindes sollten über das Geschehen in der Therapie kontinuierlich informiert werden, so dass sie den Veränderungsprozess aktiv mitgestalten können.

Grundsätzlich kann man eine Therapie in zwei Ansätze einteilen: die direkte und die indirekte Therapie. In der direkten Therapie wird direkt auf die Sprechweise und die Stottersymptome Einfluss genommen. Unter anderem wird in der Therapie an den Sprechbewegungen, an der Stimmführung, an der Körperspannung, an der Atmung und an der Sprechmelodie gearbeitet. Im Gegensatz zur direkten Therapie setzt die indirekte Therapie bei den Einstellungen und Gefühlen an. Sprechängste, Selbstbild und Selbstwertgefühl sind einige Elemente dieser Therapie. Es wird also nicht direkt an der Stottersymptomatik gearbeitet. Die zwei Ansätze können auch miteinander kombiniert werden. Falls sich das Kind an der Schwelle zum Stottern befindet, kann es auch gut möglich sein, dass zunächst Beratungsgespräche mit den Eltern geführt werden.

Stottern im Jugendalter

Wie kann man lernen, das eigene Stottern mit weniger Angst und Schamgefühl zu erleben?

Veränderungen beginnen damit, sich bewusst zu machen, welche Probleme vorliegen. Dies gelingt am besten, wenn man gemeinsam mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin über diese Dinge spricht. Gespräche, in denen man offen über seine Ängste und Schamgefühle, das Vermeidungsverhalten und andere Probleme sprechen kann, bilden eine wichtige Basis auf dem Weg der Veränderung.

Gibt es Selbsthilfegruppen speziell für Jugendliche?

Das ist regional unterschiedlich. In der Schweiz werden z. B. von der Vereinigung für Stotternde und Angehörige (VERSTA) Selbsthilfegruppen in verschiedenen Regionen organisiert. In Deutschland gibt es über die Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe e.V. eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen, die für Erwachsene und Jugendliche ab ca. 16 Jahren offen sind:

Gibt es Seminare für stotternde Jugendliche?

In der Schweiz bietet die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik einmal im Jahr das Stotterc(h)amp an. Jugendliche aus der Schweiz, Österreich und Deutschland treffen sich am Bodensee zu einer aussergewöhnlichen Therapiewoche. Der Austausch mit anderen stotternden Jugendlichen, das Meistern von ungewohnten Situationen und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Sprechen stärkt das Selbstbewusstsein der jungen Menschen und ermöglicht ihnen einen neuen Umgang mit ihrer Kommunikationsstörung. Weitere Informationen und Impressionen aus dem Stottercamp

Seit vielen Jahren veranstaltet die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. in Deutschland Wochenendseminare für stotternde Jugendliche. Hier haben alle die Gelegenheit sich ungezwungen kennenzulernen, sich über das Stottern auszutauschen und zu hören, welche Erfahrungen die anderen gemacht haben. Für viele stotternden Jugendlichen ist es die erste Gelegenheit, andere Stotternde gleichen Alters zu treffen.

Wie lange dauert eine Therapie bei einem Jugendlichen?

Da Stotternde in deinem Alter in der Regel schon seit vielen Jahren stottern, ist das stotternde Sprechen zu einer Gewohnheit geworden und läuft meist automatisch ab. Aus diesem Grund brauchen Veränderungen Zeit.

Wie wähle ich die richtige Therapeut:in?

Die persönliche Beziehung zu einem Therapeuten ist genauso wichtig wie das Fachwissen, das dieser Therapeut haben sollte, um ein Spezialist für die Stottertherapie zu sein. Niemand kann für dich entscheiden, ob dir ein Therapeut zusagt oder nicht. Eine Therapie erfordert viel Zeit, Einsatzbereitschaft und auch den Mut, sich mit seinem Stottern auseinanderzusetzten. Wenn du dir bei einer Entscheidung noch nicht sicher bist, solltest du weitersuchen. Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung und lass dich auch nicht von anderen Menschen zu einer Therapie drängen. Weitere Tipps und Entscheidungshilfen

Soll ich Personen, die mich nicht gut kennen, über mein Stottern informieren?

Es gibt keine Merkmale, an denen man erkennen kann, ob jemand stottert oder nicht, bis die Person anfängt zu sprechen. Die meisten Menschen reagieren neugierig auf eine Verhaltensweise, die sie vorher noch nie gesehen haben. Und es ist wahrscheinlich, dass sie Fragen stellen wie «Stotterst du, weil du nervös bist?».

Du kannst die Rätselhaftigkeit ein wenig auflösen, in dem du ihre Fragen beantwortest. Wir raten immer, gleich zu sagen, dass man (ab und zu) stottert. Dies nimmt eine Menge von dem Druck, dein Stottern verbergen zu müssen, von dir, und du fühlst dich gleich von Anfang an besser. Wenn du gegenüber deinem Stottern relativ positiv eingestellt bist, dann werden die Personen auch auf eine positivere Art reagieren. Denk daran, wenn du ihnen zeigst, dass das Stottern kein grosses Problem für dich ist, dann ist es das für sie vielleicht auch nicht.

Was kann ich tun, wenn ich gehänselt werde?

Es gibt Mitschüler:innen, denen ist dein Stottern nicht wichtig. Sie schätzen dich als Freund:in und es ist ihnen egal, wie du sprichst. Vielleicht kennen sie dich gar nicht anders. Sprich offen mit deinen Freunden über das Stottern. Auch sie haben sicher Probleme, über die sie mit jemandem reden möchten. Sich austauschen entlastet. Es hilft, die Dinge von einer anderen Seite zu sehen.

Andere Mitschüler:innen haben das Stottern als deinen Schwachpunkt erkannt und nutzen dies aus. Sie ahmen dich nach, lachen dich aus oder machen gemeine Bemerkungen. Sehr wahrscheinlich gerade dann, wenn kein Erwachsener vor Ort ist, der eingreifen kann. Jemand, der anders spricht, wird leicht verspottet. Lass dir nichts gefallen! «Okay, ich stottere – und nun erzähl mir von deinen Problemen.» Manchmal nimmt so ein Satz dem Mitschüler oder Mitschülerin den Wind aus den Segeln.

Alle Menschen haben Stärken und Schwächen. Manche nutzen die Schwächen anderer aber aus, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Im schlimmsten Fall kann hieraus Mobbing entstehen. Mobbing liegt vor, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder unter Reibereien, Ärger und sprachlichen Angriffen von anderen leidet und sich dadurch immer mehr ausgrenzt.

Belastet dich die Situation? Sprich mit einem Freund, einer Freundin oder einer Vertrauensperson darüber. Auch ein Lieblingslehrer oder eine Lieblingslehrerin kann die geeignete Person für ein Gespräch sein.

Gibt es Berufe, wo ich möglichst wenig sprechen muss?

Trägst du dich mit dem Gedanken, dir einen Beruf auszusuchen, bei dem du möglichst wenig sprechen musst? Oder hat dir jemand einen solchen Vorschlag unterbreitet? Lass es sein! Solche Arbeitsplätze gibt es nicht. In jedem Job muss man sprechen. Du wirst nicht umhinkommen, mit Kollegen zu reden, am Telefon oder im persönlichen Kontakt mit Kund:innen.

Für deine Berufswahl sollten in erster Linie deine Interessen, deine Fähigkeiten und deine Berufswünsche ausschlaggebend sein. Wichtig ist deine Einstellung zum Beruf. Wenn du etwas sehr gerne tust, wird es dir wesentlich leichter fallen, dich auch mit schwierigen Situationen auseinander zu setzen, als wenn du deine Arbeit innerlich ablehnst. Über- oder Unterforderung im Beruf machen unzufrieden. Über ein Praktikum kannst du deine persönlichen Fähigkeiten überprüfen. Möglicherweise stellen sich Kundengespräche als viel einfacher und weniger anstrengend heraus, als du gedacht hast. Falls du dir mit deinem Berufswunsch unsicher bist, kannst du dich für die Berufsberatung anmelden.

Stotternde arbeiten in allen möglichen Berufen. Sie arbeiten als Bankangestellte, in der Verwaltung, mit viel und wenig Kundenkontakt, als Verkäufer:in, als Busfahrer:in, als Lehrer:in, bei Radio und Fernsehen. Kurz: in allen Berufen, die es gibt.

Stottern in der Schule

Gibt es einen Nachteilsausgleich für Schüler:innen, die stottern?

Ja, der Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband hat ein Postionspapier verfasst. Zum Dokument «Nachteilsausgleich beim Stottern» (PDF)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Zeitverlängerungen bei mündlichen Prüfungen
  • Referate auf Video aufnehmen anstelle von mündlichen Vorträgen
  • Mündliche Prüfungen schriftlich absolvieren
  • Abfragen alleine vor der Lehrperson und nicht vor der ganzen Klasse

Wie kann ich als Lehrperson ein stotterndes Kind in meinem Unterricht unterstützen?

  • Schaffen Sie ein gutes Arbeitsklima.
  • Verhindern Sie, dass das stotternde Kind gemobbt wird (z. B. durch Aufklärung).
  • Reduzieren Sie Stressfaktoren, indem Sie das Kind nicht unter Druck setzen.
  • Suchen Sie das Gespräch mit dem Kind und seinen Eltern: Braucht das Kind eine Therapie? Wurde es abgeklärt? Was hilft dem Schüler bzw. der Schülerin? Möchte das Kind aufgerufen werden? Möchte es Referate halten?
  • Treffen Sie mit dem Kind individuelle Abmachungen bezüglich der mündlichen Mitarbeit.
  • Setzen Sie vermehrt Methoden wie Freiarbeit oder Arbeit in Projektgruppen ein. Dies vermindert den Leistungsdruck und fördert die Kommunikationsfreude.
  • Beachten Sie einige Punkte bezüglich mündlichen Meldungen und Gesprächsregeln:
    • Entspannter Blickkontakt
    • Ruhig und gelassen auf das Stottern reagieren
    • Geduldig sein und genug Raum und Zeit für die Antwort lassen
    • Das Kind ausreden lassen und die Sätze nicht anstelle vom Kind beenden
    • Verbale und nonverbale Zeichen der Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Zustimmung zeigen

Wie kann ich meine Mitschüler:innen über mein Stottern informieren?

Du kannst zusammen mit deiner Lehrperson oder deiner Logopäd:in eine Lektion zum Thema «Stottern» gestalten. Wenn du möchtest, kannst du auch einen Stotter-Aktionstag an deiner Schule durchführen und das ganze Schulhaus über Stottern informieren.

«Advertising» (= Stottern ankündigen): Als Einstieg eignen sich Sätze wie «Wie ihr wisst, stottere ich. Ich möchte euch gerne darüber informieren.» oder «Ggguutten Morgen! Wie ihr hört, stottere ich.»

Informiere die Mitschüler:innen:

  • Was ist Stottern?
  • Wie klingt es, wenn du stotterst?
  • Was passiert mit dir?
  • Was sind schwierige Situationen?
  • Wann klappt es gut?
  • Was hilft dir?
  • Deine Wünsche und Anliegen: Wie sollen sich die Mitschüler:innen dir gegenüber im Gespräch verhalten?
  • Sprechtechniken: Falls du eine spezielle Sprechtechnik in der Therapie erlernt hast, kannst du deinen Mitschüler:innen davon berichten und sie vorzeigen. Dies hilft dir, die Technik in der Klasse während dem Unterricht anzuwenden
  • Du kannst auch willentliches lockeres Stottern mit Hilfe von Spielen mit deinen Mitschüler:innen üben. Das hilft ihnen, sich in dich hinein zu fühlen.

Quellen

  • Demosthenes-Institut (Hrsg.) (1996). Wenn das Sprechen klemmt. Ein Ratgeber für Jugendliche. Köln: Demosthenes Verlag.
  • Heap R. (Hrsg.). (1995). Wenn mein Kind stottert – ein Ratgeber für Eltern. Köln: Demosthenes Verlag.
  • Natke, U.(2012). Wissen über Stottern. Aktuelle Informationen für Leien und angehende Fachleute. Neuss, Natke Verlag.
  • Ochsenkühn, C. und Thiel, M. (2005). Stottern bei Kindern und Jugendlichen. Bausteine einer mehrdimensionalen Therapie. Heidelberg: Springer.
  • Subellok, K. und Kamp, S. (2013). Stottern und Mehrsprachigkeit bei Kindern und Jugendlichen. Logos. Die Fachzeitschrift für akademische Sprachtherapie und Logopädie, Jg. 21, 1, 15–27.
  • Tesak J. (Hrsg.) (2004). Stottern bei Kindern – ein Ratgeber für Eltern und pädagogische Berufe. Idstein: Schulz-kirchner Verlag.
  • Weikert, K. (2011). Ich glaub es hakt! Infos rund ums Thema Stottern. Köln, Demosthenes Verlag der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V.
  • Website der Selbsthilfegruppe Deutschland