Jeanne Kunkler: Ein Leben für die Gehörlosengemeinschaft

Kategorie News

Am 23. September 2025 wird der Internationale Tag der Gebärdensprachen gefeiert. Zu diesem Anlass möchten wir an Jeanne Kunkler erinnern, einer der ersten Wegbereiterinnen der Gehörlosenkultur in der Schweiz.

Buchcover zu "Les fées ne sont pas mortes"

Notta Caflisch Titel MA

Funktion

Bibliothekarin

Jeanne Gabriella Kunkler kam am 3. September 1894 in Rolle, im Kanton Waadt, zur Welt. Nach einer Hirnhautentzündung verlor sie mit drei Jahren ihr Gehör. Obwohl sie in einer wohlhabenden Familie aufwuchs, erlebte sie im Alltag und innerhalb der Familie Ausgrenzung.

Zeitlebens engagierte sie sich für die Rechte Gehörloser und setzte sich auch im Kontext der Frauenbewegung für Bildung und Gleichstellung ein. 1927 veröffentlichte sie das Kinderbuch «Les fées ne sont pas mortes». Darin werden in vier verschiedenen Märchen die Themen Akzeptanz, Identität und die Schönheit des Andersseins thematisiert.

Neben ihrer publizistischen Arbeit widmete sie sich dem Sport. Sie organisierte Veranstaltungen und förderte junge gehörlose Sportler:innen. Ihr Wirken wurde 1971 mit einer Ehrenmedaille des Weltverbands der Gehörlosen (WFD) ausgezeichnet. 1990 starb Jeanne Kunkler in Genf und vermachte ihr Erbe, Vermögen und das Haus «Les Arolles», ganz der Gehörlosengemeinschaft – dem Ort, bei dem sie zeitlebens Zugehörigkeit und Anerkennung fand.

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