Konzeptevaluation – Kreisschulbehörde Uto

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

In Kooperation mit der Schulkreisbehörde Uto begleiten wir die Schulen im Schulkreis Uto im Umgang mit herausfordernden Schulsituationen. Das Ziel des Projekts besteht darin, im Schuljahr 2023-2024 eine umfassende Situationsanalyse und Befragung des gesamten Schulpersonal in allen 19 Schulhäuser im Kreis Uto durchzuführen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um schulhausspezifische Empfehlungen und Massnahmen zum Umgang mit herausfordernden Schulsituationen zu erarbeiten.

Projektleitung

Fabio Sticca Titel Prof. Dr.

Funktion

Professor für Diagnostik und Förderung sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung

Dennis Christian Hövel Titel Prof. Dr.

Funktion

Leiter Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung / Professor

Fakten

  • Dauer
    09.2023
    12.2024
  • Neue Projektnummer
    2_28

Projektteam

  • Sihna Lind
  • Martina Keller
  • Bettina Aeschbacher
  • Tanja Werner-Glotzmann

Finanzielle Unterstützung

Ausgangslage

Herausfordernde Schulsituationen gehören in pädagogischen Einrichtungen auf allen Stufen zum Alltag (Hölling et al., 2014). Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, ist es sinnvoll, ein Konzept auf Ebene der Schule oder sogar auf Ebene eines Schulkreises zu entwickeln (Carr et al., 2002). Ziel ist es, eine gemeinsame Kultur im Umgang mit herausfordernden Schulsituationen zu etablieren, denn eine solche Kultur ermöglicht nicht nur präventive, sondern auch intervenierende Lösungen für verschiedene Situationen zu finden und damit den Leidensdruck aller Beteiligten zu reduzieren (Bradshaw et al., 2012). Die Kreisschulbehörde Uto der Stadt Zürich hat ein derartiges Konzept entwickelt und wird dies im Schuljahr 2023-2024 implementieren. Um diesen Implementierungsprozess wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren, wird eine Prozessevaluation durchgeführt. Diese Evaluation wird dazu beitragen, die Implementierung der angewandten Massnahmen zu erfassen und zugeschnittene Lösungen für die einzelnen Schulen im Umgang mit herausfordernden Schulsituationen zu gewährleisten. 

Methode

Das Projekt ist in drei klar strukturierte Phasen unterteilt: Feed-Up, Feed-Back und Feed-Forward. In der Feed-Up Phase wird eine umfassende Situationsanalyse von allen Schulleitungen durchgeführt, begleitet von einer Befragung des gesamten Schulpersonals. Die Schulleitungen werden im Herbst 2023 einen Onlinefragebogen zu verschiedenen Aspekten des Umgangs mit herausfordernden Schulsituationen bearbeiten. Die Situationsanalyse besteht überwiegend aus offenen Fragen, die Aspekte wie Leitung, Prävention und Intervention abdecken. Die Daten der Schulleitungen werden durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Parallel dazu wird im Herbst 2023 und im Sommer 2024 das gesamte Schulpersonal mittels Onlinefragebögen zu ihren Einstellungen bezüglich Inklusion, ihrer Selbstwirksamkeit und Belastung befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung werden sowohl deskriptiv als auch inferenzstatistisch ausgewertet, um Veränderungen im Verlauf des Schuljahrs zu identifizieren. Die Feed-Back Phase präsentiert die Ergebnisse in einem ganzheitlichen Bericht sowie in schulhausspezifischen Berichten. Diese Rückmeldungen bilden die Grundlage für die abschliessende Feed-Forward Phase: Im Dialog mit den einzelnen Schulhäusern und der Kreisschulbehörde Uto werden Empfehlungen und Massnahmen erarbeitet, um den Umgang mit herausfordernden Schulsituationen zu verbessern. 

Erwartete Ergebnisse

In Bezug auf die Situationsanalyse der Schulleitungen wird erwartet, dass Einblicke in die aktuellen Strategien und Prozesse zum Umgang mit herausfordernden Schulsituationen in den verschiedenen Schulhäusern gewonnen werden. Diese Ergebnisse können mit dem Konzept der Kreisschulbehörde Uto sowie mit aktuellen Erkenntnissen aus internationalen Studien gegenübergestellt werden. Die Befragung des Schulpersonals wird hingegen Erkenntnisse über den Verlauf des Befindens und der Einstellungen des gesamten Schulpersonals liefern. Dabei wird es auch möglich sein, Unterschiede sowohl zwischen den Schulhäusern als auch innerhalb der Schulhäuser zu ermitteln. Die Ergebnisse beider Instrumente werden trianguliert, um ein Gesamtbild der Strategien auf Ebene der Schulleitungen und des Befindens auf Ebene des Schulpersonals zeichnen zu können. Dieses Gesamtbild wird genutzt, um einen übergeordneten sowie jeweils einen schulhausspezifischen Bericht zu erarbeiten und daraus weitere Empfehlungen und Massnahmen abzuleiten.

Literatur

  • Bradshaw, C. P., Waasdorp, T. E., & Leaf, P. J. (2012). Effects of school-wide positive behavioral interventions and supports on child behavior problems. Pediatrics, 130(5), e1136–e1145. https://doi.org/10.1542/peds.2012-0243
     
  • Carr, E. G., Dunlap, G., Horner, R. H., Koegel, R. L., Turnbull, A. P., Sailor, W., Anderson, J. L., Albin, R. W., Koegel, L. K., & Fox, L. (2002). Positive behavior support: Evolution of an applied science. Journal of Positive Behavior Interventions, 4(1), 4–16. https://doi.org/10.1177/109830070200400102
     
  • Hölling, H., Schlack, R., Petermann, F., Ravens-Sieberer, U., & Mauz, E. (2014). Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland – Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhebungszeitpunkten (2003–2006 und 2009–2012): Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1). Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 57(7), 807–819. https://doi.org/10.1007/s00103-014-1979-3