«Bildung für alle stärken» – Ein Handbuch für Schulbehörden, Schulleitungen und Lehrpersonen

Kategorie Medienmitteilung

Dass die Umsetzung inklusiver Bildung nicht ganz trivial ist, zeigen die heftigen Diskussionen, die zurzeit in der Öffentlichkeit und Politik geführt werden. Aber was brauchen Schulen, damit sie die Verantwortung für alle Schüler:innen wahrnehmen können? Im Handbuch «Bildung für alle stärken», das von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik initiiert wurde, zeigen mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Finnland praxisnah, wie die Entwicklung inklusiver Schulen evidenzbasiert gestaltet werden kann.

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Nina Hug Titel Dr. rer. soc.

Funktion

Leiterin Hochschulkommunikation

Eine Schule für alle steht für eine Schule, die die Verantwortung für alle Kinder ihres Einzugsgebietes übernimmt. Der Unterricht wird derart gestaltet, dass im gemeinsamen, differenzierten Lernen der Heterogenität positiv begegnet werden kann. Eine Schule für alle führt zu positiven Effekten für alle. Schulleistungsschwache Schülerinnen und Schüler profitieren vom gemeinsamen Unterricht und von der Förderung in Regelklassen. Dies ist von der Forschung in allen bisherigen Meta-Analysen bestätigt worden.

Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) unterstützt Schulen darin, das Ziel der Bildung für alle erreichen zu können und die Tragfähigkeit der Schulen zu erhöhen. Genau dafür wurde das Handbuch erstellt. Schulbehörden, Schulleitende und Lehrpersonen finden darin zielgerichtet Informationen, wie sie die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Schulen und den Unterricht evidenzbasiert gestalten können, um tragfähiger und inklusiver zu werden. 

Methoden und Instrumente sind zum Beispiel die adaptive Lernverlaufsdiagnostik mit dem Tool Levumi, das hilft, heterogene Lernbedarfe zu erkennen und gezielt zu adressieren, die Unterrichtsentwicklung durch den Einbezug der Schülerinnen und Schüler (Inclusive Inquiry) und gezieltes Emotions-Coaching durch die Lehrpersonen. Auch eine Stärkung der Klassenführung durch effektives Classroom Management, welches die Kommunikation von Erwartungen und den Umgang mit Störungen sowie die affektiven Dynamiken der Interaktion zwischen Lehrpersonen und Schulkindern in den Blick nimmt, wird erläutert.

Weitere Beiträge thematisieren das videobasierte Coaching, welches die Zusammenarbeit zwischen Lehrperson und Schulischen Heilpädagogen gezielt verbessert, Verhaltensveränderungen durch School-Wide Positive Behaviour Support, Leadership der Lehrpersonen und Schulleitungen, die Allokation der Ressourcen und die Erfassung der Schulqualität durch den Kurzfragebogen von Qu!s.

Das Handbuch soll in die Praxis wirken: Auf allen Ebenen, von der Klasse bis zur Bildungssteuerung auf Kantons- und Bundesebene gibt es evidenzbasierte Handlungsempfehlungen, die einfach umgesetzt werden können. «Die Artikel sind kurz gehalten und in allgemein verständlicher Sprache verfasst. Wissenschaft wird so für die Praxis zugänglich gemacht» sagt die Herausgeberin, Prof. Dr. Monika Wicki, Professorin für Special Needs Educational Governance am Institut für Professionalisierung und Systementwicklung.

Das Handbuch ist zweisprachig (Deutsch / Englisch) aufgebaut. Es ist in der Folge eines internationalen wissenschaftlichen Austauschs zur Gewinnung von Erkenntnissen über die Umsetzung von Inklusion im Bildungsalltag 2023 in Zürich entstanden. Für jeden Beitrag stehen Abstracts in zwei Sprachen und eine handliche Zusammenfassung in der Gegensprache des Artikels zur Verfügung.

Kontakt für Rückfragen, Interviews und Anmeldung zur Teilnahme an der Vernissage: Dr. Nina Hug, Leiterin Hochschulkommunikation, T +41 44 317 12 21, nina.hug [at] hfh.ch.

Die Vernissage findet vor Ort, am Dienstag, 3. Juni 2025 von 18.30 bis 19.15 Uhr an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik statt. Eine Teilnahme ist auch online möglich. Prof. Dr. Monika Wicki steht für Interviews gerne zur Verfügung. Zum Event