«Digitales Lernen muss intentional sein»

Kategorie News

Lehren und Arbeiten an Hochschulen nach Corona: Das neue Normale – Was bleibt und was ändert sich? Diesen Fragen widmet sich die dreiteilige Veranstaltungsreihe «HEM Impuls». In der ersten Veranstaltung referierte Mark Brown über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Zeit nach der Pandemie.

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Barbara Fäh Titel Prof. Dr.

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Brainstorming via «Teams», «MOOCs» für die Masse, hybrider Unterricht – digital ist überall, gerade nach Corona. Und kaum einer wäre prädestinierter als Mark Brown, die Bedeutung digitalen Lernens für die Zukunft zu untermauern. Der Neuseeländer ist Direktor des National Institute for Digital Learning an der Dublin City University und hat weltweit eine Reihe von Digitalisierungsprojekten begleitet. Sein Fazit? «Es gibt gutes und schlechtes Unterrichten. Die Art der Vermittlung – also online oder offline – ist nicht entscheidend für die Qualität des Erlebens von Studierenden», so Brown. Denn digitales Lernen muss intentional sein, das heisst: zielgerichtet eingesetzt werden, fordert er. Was dies für die Zeit nach der Pandemie bedeutet, führt er im nachfolgenden Video aus. Dieses Video wurde nicht während des HEM-Referats aufgezeichnet, sondern ist auf Mark Browns Website publiziert.

Informationen zum Video. Das Interview wird geführt von Dr. Steff Aellig (Wissenschaftskommunikation HfH). Der Gesprächsgast ist Prof. Dr. Barbara Fäh (Rektorin HfH Zürich).

Im Rahmen des neuen Online-Formats «HEM Impuls» hat er konkretisiert, wie digitales Lernen funktionieren sollte. Seine Argumentation lässt sich in drei Punkten zusammenfassen. Erstens: Das digitale Lernen hat nicht prinzipiell einen Mehrwert, sondern es muss gezielt eingesetzt werden – eben intentional. Und zwar dort, wo es das pädagogische Setting anreichert. Das klingt erstmal recht banal und unaufgeregt, ist aber im Hype des Digitalen, der zuweilen zu beobachten ist, doppelt zu unterstreichen. Zweitens: Man muss viel stärker von den Lernenden ausgehen und nicht von den Dozierenden aus denken. Auch diese Forderung ist weitreichender, als sie zunächst klingt. Für manch eine Lehrperson ist das Unterrichten von zuhause aus niederschwelliger, weil der Arbeitsweg wegfällt und man auch Inhalte vorproduzieren kann. Für die Studierenden hat das aber nicht immer einen Mehrwert. «Lehrpersonen brauchen einen pädagogischen Kompass», fordert Brown deshalb. Dieser Kompass, der unten abgebildet ist, unterscheidet verschiedene Lernformen. Auf der Basis dieser Lernformen kann das pädagogische Setting definiert werden. Und erst jetzt – drittens – kommen die einzelnen digitalen Möglichkeiten ins Spiel. Diese können nun gezielt eingesetzt werden, um einen Mehrwert zu schaffen. Und nur dann.

Das Bild zeigt die drei Schritte zum digitalen Lernen.

Beschreibung der Grafik. In der Mitte liegt die Intention. In vier Quadranten rundherum sind die vier Lernformen angeordnet: Learning by listening: INSTRUCTIONIST, Learning by making: CONSTRUCTIONIST, Learning by sharing: CONNECTIVIST, Learning by doing: CONSTRUCTIVIST. Darum herum finden sich die digitalen Technologien. Die Schritte zum digitalen Lernen sind: 1. Ziele festlegen, 2. Pädagogisches Setting, 3. digitale Hilfsmittel.

Die drei Personen, welche den «HEM Impuls» initiiert haben, haben die zentralen Erkenntnisse des Talks unmittelbar danach kommentiert und eingeordnet. Es sind dies Barbara Fäh (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik), Catherine Sokoloff (HEM) und René Graf (HES-SO), der den Talk auch geleitet hat. In diesem Gespräch erfahren Sie unter anderem, was es braucht, um eine digitale Kultur in der ganzen Institution zu verankern.

Informationen zum Video. Zu Beginn wird der Text «Higher Education Management (Training and Networking), Veranstaltungsreihe «HEM Impuls», Lehren und Arbeiten an Hochschulen nach Corona: Das neue Normale: Was bleibt? Was ändert sich?, Talk zum «HEM-Impuls» vom 28.09.2021 (Ein Angebot der Kammer Fachhochschulen und der Kammer Pädagogische Hochschulen von swissuniversities)» eingeblendet. Der Talk wird geführt von Dr. Steff Aellig und Dr. Dominik Gyseler (Wissenschaftskommunikation HfH). Die Gesprächsgäste sind Barbara Fäh (Prof. Dr., Rektorin HfH Zürich), René Graf (dipl. Ing. EPFL, Vice-recteur HES-SO) und Catherine Sokoloff (lic. phil., HEM-Programmleitung).

Video-Abspann in Textform

Higher Education Management (Training and Networking)

Veranstaltungsreihe «HEM Impuls»

Lehren und Arbeiten an Hochschulen nach Corona: Das neue Normale: Was bleibt? Was ändert sich?

HEM-Impuls vom 28.09.2021; Online-Durchführung

Gesprächsgäste

  • Barbara Fäh, Prof. Dr., Rektorin Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich
  • René Graf, Dipl. Ing. EPFL, Vice-recteur Enseignement Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale Catherine Sokoloff, lic. phil., HEM Programmleitung

Moderation

  • Dominik Gyseler, Dr. & Steff Aellig. Dr., HfH Wissenschaftskommunikation

Ein Angebot der Kammer Fachhochschulen und der Kammer Pädagogische Hochschulen von swissuniversities

Im neuen online Format HEM Impuls werden aktuelle Führungsinhalte und drängende Themen der Hochschulführung besprochen. Die Impulse laden zum gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren ein: Sie bieten durch innovative Beispiele Reflexion und Peer-Meinungen an, die strategische Orientierung und Umsetzungsmöglichkeiten für Führungspersonen aufzeigen sollen.

Der HEM Impuls ist ein neues Angebot des Vereins HEM «Higher Education Management» für Führungspersonen an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Für die Konzeption und Leitung sind Barbara Fäh, Rektorin HfH, der HEM Modulleiter, René Graf Vice-Recteur HES-SO, und Catherine Sokoloff, HEM Progammleitung verantwortlich.

Autoren: Dr. Steff Aellig und Dr. Dominik Gyseler, HfH Wissenschaftskommunikation