Partizipation ermöglichen durch Unterstützte Kommunikation

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Menschen, die zur Kommunikation keine (ausreichende) Lautsprache zur Verfügung haben, sollen von Unterstützter Kommunikation (UK) profitieren: Damit Partizipation für alle zur Realität wird.

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Melanie Willke Titel Prof. Dr.

Funktion

Professorin für Bildung im Bereich körperlich-motorische Entwicklung und chronische Krankheiten

Der Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde 1992 von der «Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland» (ISL) ins Leben gerufen und findet jährlich am 5. Mai statt. Das diesjährige Motto lautet: «Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel». Mehr zu den geplanten Aktionen erfahren Sie auf der Website von «Aktion Mensch». Zur Website

Auf dem Weg zu Gleichstellung, Zugänglichkeit und Teilhabe gibt es noch viel zu tun. Zwei Petitionen an den Schweizer Bundesrat sollen zu mehr Inklusion verhelfen: im Bereich Unterstützte Kommunikation und durch die Ratifizierung des Zusatzprotokolls zur UNO-BRK. Wie die HfH zur Inklusion steht, ist in den Leitsätzen konkretisiert. Zu den Leitsätzen

Die HfH gestaltet das Bildungssystem mit, und beschäftigt sich unter anderem mit Barrieren im Bildungsbereich. Das Ziel ist, «Bildung für Alle» zu ermöglichen: Damit Partizipation am gesellschaftlichen Leben für alle zur Realität wird. Zum Porträt der HfH

Partizipation für alle

Partizipation in allen Lebensbereichen braucht Kommunikation. Menschen, die aufgrund einer Beeinträchtigung, eines Unfalls oder einer fortschreitenden Erkrankung nicht oder nicht ausreichende lautsprachliche Fähigkeiten besitzen, können nur beschränkt am gesellschaftlichen Leben partizipieren. Um sich mit ihrem Umfeld verständigen zu können, sind die Betroffenen auf alternative Kommunikationsformen angewiesen. Hier bietet die Unterstützte Kommunikation – abgekürzt UK – unterschiedliche Möglichkeiten: Dies können zum Beispiel Bildkarten, Kommunikationstafeln oder -bücher mit Symbolen, Gebärden oder elektronische Kommunikationshilfen sein.

Damit UK-Nutzende lernen können, in einer alternativen Kommunikationsform zu kommunizieren, brauchen sie ein förderliches Umfeld, welches ihnen Partizipation im Alltag ermöglicht. Ausgebildete Fachpersonen sind mitunter für die Auswahl der Kommunikationsformen zuständig. Gleichzeitig müssen sie, nebst ihrer Lautsprache, die alternative Kommunikationsform beherrschen und einsetzen können, um diese für die UK-Nutzenden erlebbar zu machen.

Geballte Power für UK

Doch die Versorgung mit Hilfsmitteln der UK sowie die Ausbildung von Fachpersonen ist noch keine Selbstverständlichkeit in der Schweiz. Die Gruppe «Geballte Power für UK» hat daher die Petition «Eine Stimme für Menschen ohne Lautsprache» lanciert. Mit ihr soll erreicht werden, dass Menschen ohne Lautsprache Zugang zur UK erhalten und so umfassend partizipieren können. Zur Petition

Beteiligt sind unter anderem: Selbstvertretende, Eltern, Personen der Gesellschaft für UK, UK-Netzwerke, Mitarbeitende von Hochschulen, Hilfsmittel- und Weiterbildungsanbietende. Zu der Gruppe gehören auch Prof. Dr. Melanie Willke, Professorin für Bildung im Bereich körperlich-motorische Entwicklung und chronische Erkrankungen, und Karen Ling, Senior Lecturer, HfH.

UNO-BRK

Die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) erklärt die allgemeinen Menschenrechte für die besondere Situation von Menschen mit Behinderungen. Sie ist seit 2014 in der Schweiz in Kraft. Eine erste Anhörung zur Umsetzung der Konvention fand im März 2022 vor dem UNO-Ausschuss statt. Die Empfehlungen werden noch erwartet. Die Behindertenverbände haben in der Zwischenzeit eine Petition an den Bundesrat lanciert, welche die Ratifizierung des Zusatzprotokolls zur BRK fordert. Zur Petition