Teilhabe in der Kindertagesstätte (TiKi): Gelingensbedingungen und institutionelle Voraussetzungen
Ausgangslage und Ziele
Die vermehrten Anstrengungen in der Schweiz, Kinder mit Behinderung in Betreuungseinrichtungen der Frühen Bildung zu integrieren, bilden den Ausgangspunkt des Forschungsprojekts. Das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft und damit der gleichberechtigte Zugang zu Bildungs- und Betreuungsangeboten beginnt mit der Geburt und ist eine bedeutende Voraussetzung, damit die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erfolgreich gestaltet werden kann. Folgerichtig haben Kinder mit einer Behinderung das Recht auf Zugang zu vorschulischen Betreuungseinrichtungen. Dies stellt öffentliche oder private Spielgruppen, Kitas und weitere Angebote der Frühen Bildung vor grosse Herausforderungen.
Internationale Studien zeigen, dass alle Kinder von integrativen Betreuungssettings profitieren können. Studien zeigen positive Auswirkungen auf Wissen und Einstellungen gegenüber Behinderung oder auf das Verhalten und die Spielentwicklung von Kindern mit Behinderung (Odom & Bailey, 2001; Diamond & Huang, 2005). Wesentliche Voraussetzungen für gelingende Integration sind gezielt an die Bedürfnisse der Kinder mit Behinderung gerichtete Unterstützungsmassnahmen sowie die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Erwachsenen. Gemäss Heimlich (2016) sind für eine gelingende Integration folgende Kompetenzen der Fachpersonen der frühkindlichen Betreuung grundlegend: der Umgang mit Heterogenität, die Gestaltung der inklusiven Gruppenarbeit, die Entwicklung der Teamarbeit und inklusiver Konzeptionen, das Bilden regionaler Netzwerke sowie der Einbezug der Eltern.
Zwei Hauptziele sollen im Projekt verfolgt werden: (1) Wie gestalten sich Interaktion und Peerkontakte und damit die soziale Teilhabe in integrativen Kindertagesstätten und (2) welche Bedingungen unterstützen eine gelingende Integration?