Bildung für Alle: Exzellente Masterarbeiten an der Master-Diplomfeier ausgezeichnet

Kategorie Medienmitteilung

Das Masterstudium Schulische Heilpädagogik und Heilpädagogische Früherziehung haben 164 Studierende erfolgreich abgeschlossen. An der festlichen Feier vom 1. November 2023 wurden die Diplome von den Studiengangleitenden überreicht.

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Sabine Hüttche Titel MSc

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Leiterin Hochschulkommunikation

Im Herbst haben 164 Absolvent:innen das Masterstudium Schulische Heilpädagogik (153) und Heilpädagogische Früherziehung (11) erfolgreich abgeschlossen. Die festliche Feier vom 1. November 2023 mit der Diplomübergabe war der krönende Abschluss.

Nach einem musikalischen Auftakt des Trios «Twilight» mit dem Komponisten und Pianisten Alexander Wyssmann – der selbst an der HfH den Master in Schulischer Heilpädagogik absolviert hatte und die Höhen und Unebenen des Studiums bestens kennt – begrüsste Prof. Christina Koch, Studiengangleiterin Master Heilpädagogische Früherziehung, die ehemaligen Studierenden sowie ihre Begleitung und Familien an der Diplomfeier. Sie führte gemeinsam mit Irene Gehrig, Leiterin Master Schulische Heilpädagogik, durch den gelungenen Anlass im Best Western Hotel Spirgarten in Zürich Altstetten. «Die lange Wanderung der vergangenen Jahre war von Blumenwiesen, Begegnungen, manch unlesbaren Wegweisern und steilen Kletterwänden gesäumt», würdigte sie den unermüdlichen Einsatz der Masterstudierenden. Am Abschlussevent sei es nun an der Zeit zu feiern und die Wanderung abzuschliessen, das Ziel sei erreicht. Und wie es sich für eine gelungene Feier gehöre, sei vor allem die gemeinsame Freude an diesem besonderen Tag wichtig.

Potential. Auch die Rektorin der HfH, Prof. Dr. Barbara Fäh, begrüsste im Namen der Hochschule die Absolvent:innen sowie ihre Begleitung und würdigte die Leistung der 164 frisch diplomierten HfH-Abgänger:innen: «Dies ist der Beginn einer erfüllenden beruflichen Reise, die die Gesellschaft nachhaltig beeinflussen wird.» So habe die nun abgeschlossene Ausbildung einen unschätzbaren gesellschaftlichen Wert in der heutigen brüchigen und teils unverständlichen Welt, entsprechend appellierte sie an die Diplomand:innen: «Sie engagieren sich für Kinder und Jugendliche in besonders vulnerablen Situationen mit dem Ziel der gesellschaftlichen Teilhabe, der höchstmöglichen Autonomie und sie unterstützen sie, ihr Potential zu entfalten.» Die Vielfalt der Interessen bei den Absolvent:innen zeige sich exemplarisch in den Masterarbeiten, betonte Barbara Fäh. Ein Einblick gewähre die gekonnte Verbindung von Theorie und Praxis und biete inhaltlich Spannendes wie beispielsweise «Asiatische Kampfkunst und ADHS», die «Integrative Schule als gesellschaftliches Reizthema» oder die «Begleitung eines Kindes mit Fluchthintergrund bei der Integration in die Regelschule». Dabei betonte Barbara Fäh, dass die HfH-Masterarbeiten mitnichten reine akademische Übungen seien. «Die Abschlussarbeiten sind ein meisterhafter Beleg für die erworbenen Fähigkeiten, komplexe Probleme zu analysieren und praktische Lösungen zu entwickeln.» Ihr Aufruf an die Absolvent:innen war ein Blick nach vorne, denn die Zukunft des Bildungswesens und der beiden Berufe liege nun auch in den Händen der frisch Diplomierten und forderte die Anwesenden auf «Nutzen sie ihre Fähigkeiten und ihr Wissen, um ein Weltbild zu gestalten, in der Bildung für Alle möglich ist – und behalten sie ihre Neugier.» 

Trägerkantone. Barbara Fäh führte weiter aus, dass die HfH eine spezifische pädagogische Hochschule mit besonderer Expertise in Heil- und Sonderpädagogik sei, die von 13 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein getragen werde. Der Master Schulische Heilpädagogik werde gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen Graubünden in Chur und St. Gallen in Rorschach durchgeführt. Die Rektorin grüsste die anwesenden Absolvent:innen der beiden Hochschulen besonders. 

Scheitern und Würdigungen. Die diesjährige Festrede hielt Dr. Barbara Bleisch, die renommierte SRF-Philosophin und Kolumnistin, die leidenschaftlich gern unlösbare Themen und Fragen des Lebens diskutiert. Die Angst vor dem Scheitern als Begleitung einer Ausbildung gab der Philosophin Anlass, weiter auszuholen und sie unterhielt die Anwesenden mit einer Geschichte vom Lernen – oder eben Nicht-Lernen – aus dem eigenen Scheitern. In Zeiten der erbarmungslosen Selbstoptimierung würden viele Manager:innen gerne mit ihrem eigenen Scheitern kokettieren, dies vor allem, wenn danach der kometenhafte finanzielle Aufstieg folgte. Nicht selten werde dieses Scheitern medial ausgeschlachtet und von Demut sei keine Spur vorhanden. Eine solch überzeichnete Inszenierung des Scheiterns sei ein hämischer Affront gegenüber denjenigen, für die das Scheitern nichts mehr als ein unaufhaltbarer Abwärtstrend sei, kritisierte Dr. Barbara Bleisch. Das Glück sei äusserst zerbrechlich, dies wüssten alle. Und ein Scheitern, aus dem man nachfolgend umso erfolgreicher durchstarte, bleibe für die meisten Menschen ein modernes Märchen. So leitete Dr. Barbara Bleisch gekonnt zu den herausfordernden Aufgaben der Diplomierten über: «Sie haben in ihrem Arbeitsalltag mit Kindern zu tun, die am vermeintlich Einfachsten scheitern. Sie werden diesen Kindern zur Seite stehen und ihre Schritte begleiten. Und auch sie werden teilweise scheitern mit den jungen Menschen, die ihnen anvertraut werden. Aber dafür wartet auf sie hoffentlich der Schritt, der für einen kleinen Menschen eine ganze Welt bedeutet – und dazu gratuliere ich ihnen jetzt schon von Herzen». 

Im Anschluss an die Würdigungen der Redner:innen wurden den 164 Masterabsolvent:innen die Diplome überreicht und in stilvollem Rahmen bei einem Apéro gefeiert. 

Prämierung von Abschlussarbeiten. Besonders ausgezeichnet wurden dieses Jahr die exzellenten Masterarbeiten von Nadja Grossen (Kanton Bern) sowie von Benjamin Götz (Kanton Zürich). Nadja Grossen absolvierte den Master in Heilpädagogischer Früherziehung und widmete sich in ihrer Arbeit, die sie innerhalb einer Forschungsstudie «Heilpädagogische Früherziehung wirkt. Na klar? Pilotprojekt zur Wirksamkeit familien- und Ressourcenorientierter Interventionen anhand kontrollierter Einzelfallstudien» verfasste, der Frage, ob die Heilpädagogische Früherziehung positive Effekte auf die Selbstwirksamkeit der Eltern in der Erziehung hat. Benjamin Götz beschäftigte sich in seiner Masterarbeit in Schulischer Heilpädagogik mit der Wirksamkeit von Erklärvideos in der Mathematik und ging der Frage nach, ob diese das selbstständige Lernen unterstützen können. Götz zeigt, dass mit digitalen Medien Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen wirkungsvoll unterstützt und damit das Lernen der ganzen Klasse entlastet werden. Die Arbeiten wurden mit je 500 CHF von der HfH gewürdigt.

Die frisch diplomierten Schulischen Heilpädagog:innen und Heilpädagogischen Früherzieher:innen werden in den Träger- und Vertragskantonen der HfH tätig sein: Aargau (14), Appenzell Ausserrhoden (4), Basel-Land (1), Bern (1), Fürstentum Liechtenstein (1), Glarus (2), Graubünden (13), Luzern (2), St. Gallen (21), Schaffhausen (2), Solothurn (9), Schwyz (6), Thurgau (9), Zug (3) sowie Zürich (76). Die HfH gratuliert allen Absolvent:innen zum erfolgreichen Masterabschluss und wünscht viel Erfüllung auf dem eingeschlagenen Berufsweg.

Für Journalist:innen: Auf Anfrage stellt die HfH Kontaktdaten und Fotoaufnahmen gerne zur Verfügung. Bitte schreiben Sie ein Mail an kommunikation [at] hfh.ch.