Design Thinking Methode ermöglicht partizipative Forschung
Wir haben drei Anwendungsfälle entworfen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie Handlungskompetenzen vermitteln. Diese unterstützen das Ziel, die Selbstbestimmung zu stärken. In iterativen Zyklen werden drei Arten von Produkten sukzessive getestet.
- Mobilitätstraining für Elektrorollstuhl-Nutzende: Üben des sicheren Umgangs mit dem Joystick, besuchen und erleben von Orten.
- Sicherheitstraining: Sicherer Umgang mit Wasser: Erkundung von Orten auf eigene Faust und Lösung angepasster Aufgaben, sichere Erkundung von Gewässern.
- Kognitionstraining: Üben des Erkennens von Emotionen auf Gesichtern für Schüler mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).
Um die VR-Anwendungen individuell auf die Schüler:innen abzustimmen, wird das Design Thinking angewandt. Diese in der Informatik etablierte Methode der partizipativen Entwicklung von Prototypen, ihrer Erprobung und individualisierten Weiterentwicklung wurde vom Projektleiter der HfH, Prof. Dr. Ingo Bosse bereits erfolgreich für Menschen mit (komplexen) Beeinträchtigungen angewendet und weiterentwickelt. Die iterative Vorgehensweise erlaubt es den Entwicklern, sich den Voraussetzungen und Bedürfnissen der Nuter:innen schrittweise anzunähern und auf diese Weise eine hoch individuelle und optimale Passung anzustreben. Die Methode ist auf die Selbstbestimmung und Partizipation von Menschen mit Beeinträchtigungen ausgerichtet (Bosse et al. 2019, Bosse & Pelka 2020).
Im Projekt wird jedes der "VR-Produkte" anhand einer Bedarfsanalyse identifiziert. Die Bedarfsanalyse verwendet einen User Centered Design Ansatz, der mit einem Design Thinking Prozess verknüpft ist. Dies ermöglicht es, die Produkte in einem Co-Kreationsprozess (Co-Creation) zu identifizieren, zu testen und anzupassen. Während des Prozesses werden in jedem Iterationsschritt Erfahrungen, die bei der Entwicklung jedes "Produkts" gesammelt wurden, in das Design des nächsten Produkts einbezogen. Mit diesem Verfahren entstehen Produkte in einem iterativen Kreislauf, der auf den Prinzipien des Design Thinking basiert.
Insgesamt 20 Personen testen die drei Use Cases und deren Varianten.