Die Zusammenarbeit zwischen Pädagogischen Hochschulen, den kantonalen Schulstrukturen und der HfH ermöglicht Visionen

Jahresbericht 2021

Vorwort über die Jahre im Hochschulrat von Johannes Flury, Dr., ehemaliger Rektor PHGR, Mitglied des Hochschulrats.

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Barbara Fäh Titel Prof. Dr.

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Rektorin

Als Rektor einer Pädagogischen Hochschule war es für mich eine einmalige Erfahrung, kurz vor meiner Pensionierung als Vertreter des Kantons Graubünden im Hochschulrat der HfH Einsitz zu nehmen. Als mir der damalige Rektor Urs Strasser «grünes Licht» gab, habe ich die Anfrage des Kantons Graubünden gerne bejaht – und ich habe diesen Entscheid nie bereut. Der Hochschulrat setzt sich bekanntlich aus Fachleuten der Heilpädagogik und des Hochschulbereichs zusammen. Beide Seiten bringen ihre kantonalen Erfahrungen ein und lernen so voneinander.

Als Vertreter eines peripheren Kantons habe ich immer darauf geachtet, dass es dezentrale Angebote gab. Sie sind mittlerweile zu einem festen Pfeiler geworden. Bereits nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass im Hochschulrat der HfH alle Mitglieder gleich wichtig sind und angehört werden – die Grösse des Kantons spielt keine Rolle. So kommt es zu einem typisch schweizerischen Kaleidoskop, das eher ostschweizerisch und gar international gefärbt ist. Dass der Kanton Zürich jeweils den Chef oder die Chefin des Hochschulamtes ins Präsidium delegiert, gibt der HfH zurecht einen festen Platz im Zürcher Hochschulwesen.

Als Mitglied des Hochschulrats habe ich viel gelernt über Inklusion und Integration. Dabei habe ich den Platz der HfH und ihre Bedeutung für die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet noch mehr schätzen gelernt. Schon zu meiner Rektoratszeit in Chur habe ich die Meinung vertreten, dass es unsinnig sei, wenn jede PH diese Kompetenzen zu entwickeln versucht. Diese Überzeugung vertrete ich noch heute. Die Vernetzung der Ausbildung zur Regellehrperson und der zur Fachperson ist sicherlich wichtig, kann aber besser gelöst werden mit Kooperationen.

«Wir haben in der Schweiz ein Kompetenzzentrum wie die HfH nötig.»

Wir haben in der Schweiz ein Kompetenzzentrum wie die HfH nötig, an welchem sich auch die übrigen Angebote orientieren können. Dieses unabdingbare Zentrum tritt in den Dialog mit den Kantonen und ihrer je eigenen Schulstruktur und -erfahrung und mit den Pädagogischen Hochschulen. So kann eine gemeinsame, dem Terrain angepasste Entwicklung geschehen. Das ist für das Gesamtsystem von unschätzbarer Bedeutung. Es erfordert die Bereitschaft von allen Seiten, aufeinander zuzugehen. Mit Befriedigung habe ich in den Jahren im Hochschulrat gesehen, dass diese Bereitschaft bei der HfH gewachsen ist. Ich hoffe, dass dies auch bei den Kantonen und Pädagogischen Hochschulen geschieht.

Ich danke der HfH für ihre Arbeit in all diesen Jahren und wünsche ihr im Labyrinth des schweizerischen Hochschulwesens einen guten Kompass, die nötige Anpassungsfähigkeit, ausgezeichnete Mitarbeitende und den Erhalt des hohen Kompetenzniveaus.

Autor: Johannes Flury, Dr., Mitglied des Hochschulrats (bis Juni 2022)