Evaluation befähigungsorientierter Förderplanung (BeFö)

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

  • Für die Umsetzung des Lehrplans 21 für Schülerinnen und Schüler mit komplexen Beeinträchtigungen haben Hollenweger, Bühler & DVK (2019) die befähigungsorientierte Förderplanung entwickelt.
  • Im Kanton Aargau wurde die befähigungsorientierte Förderplanung in Sonderschulen eingeführt.
  • Im Projekt wird die Umsetzung der Förderplanung evaluiert.
  • Darauf aufbauend werden Formen der Rechenschaftslegung der Bildungsqualität für Schülerinnen und Schüler mit komplexen Beeinträchtigungen diskutiert.

Projektleitung

Monika Wicki Titel Prof. Dr. phil.

Funktion

Professorin für Special Needs Educational Governance

Fakten

  • Dauer
    05.2023
    07.2024
  • Neue Projektnummer
    5_67

Ausgangslage

Der Rahmen des Projektes bildet die Einführung des Lehrplan 21 in den Deutschschweizer Kantonen und begleitend dazu die Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) als nationales Bildungsmonitoring.
Für die Umsetzung des Lehrplans 21 für Schülerinnen und Schüler mit komplexen Beeinträchtigungen wurden von Hollenweger, Bühler & DVK (2019) Grundlagen gelegt und von Bühler und Hollenweger (2021) mit der befähigungsorientierten Förderplanung konkretisiert. Bei der Überprüfung der Grundkompetenzen wurden jedoch innerhalb der geprüften Regelschulen kognitiv oder funktional beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler sowie solche mit sehr schlechten Kenntnissen der Testsprache ausgeschlossen. Dies bedeutet eine Lücke in der Rechenschaftslegung, insbesondere im Hinblick auf heil- und sonderpädagogische Fragestellungen. Und es stellt sich die Frage, wie Bildungsqualität und Lernfortschritte bei Schülerinnen und Schüler mit komplexen Beeinträchtigungen bei einem Ausschluss aus regulären (oder angepassten) Testreihen der ÜGK dennoch überprüft werden können?

Im Projekt soll eine mögliche alternative Rechenschaftslegung der Bildungsqualität bei Schülerinnen und Schüler mit komplexen Beeinträchtigungen anhand der Evaluation befähigungsorientierter Förderplanungen im Kanton Aargau untersucht und diskutiert werden.

Methode

Bei rund 20 befähigungsorientierten Förderplanungen werden die Dimensionen Situationsanalyse, Sinnstiftung, Zielsetzung, Kontrolle und Evaluation, welche im Rahmen der Förderplanung und des Lernberichtes durch Lehrpersonen schriftlich dokumentiert werden, mit strukturierten Inhaltsanalysen im Hinblick auf deren Orientierung am Lehrplan 21 untersucht.

Erwartete Ergebnisse

Die Ergebnisse sollen zeigen, ob durch die Analysen Aussagen zur Bildungsqualität bei Schülerinnen und Schülern mit komplexen Beeinträchtigungen möglich sind, ob das Analyseraster verfeinert und präzisiert werden muss oder auch ob alternative Möglichkeiten der Rechenschaftslegung gesucht und in Folgeprojekten untersucht werden müssen.

Literatur

  • Bühler und Hollenweger (2022). Implementierung des Lehrplans 21 im Kontext komplexer Behinderungen. Skript. Zürich: HfH und PH Zürich
  • Hollenweger, J., Bühler, A. & Deutschschweizer Volksschulämterkonferenz (DVK) (2019). Anwendung des Lehrplans 21 für Schülerinnen und Schüler mit komplexen Behinderungen in Sonder- und Regelschulen. Luzern : Deutschschweizer Volksschulämterkonferenz. Online: https://edudoc.ch/record/204678?ln=de (3.11.2022)
  • Hollenweger Haskell, J., & Bühler, A. (2021). Förderdiagnostik im Kontext des Lehrplans 21. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 27 (7-8), 9–16.

Publikationen

  • Wicki, M., Snozzi, R., & Bühler, A.
    Zugang zum Lehrplan als Voraussetzung für eine gelingende Inklusion?: Forschungswerkstatt
    [Konferenzvortrag].
    IFO 2023 - 36. Jahrestagung der Inklusionsforscher:innen. Internationale und demokratische Perspektiven auf Inklusion und Chancengerechtigkeit,
    Zürich, Schweiz.